Wie jetzt?

Seh ich das richtig? Oder drück ich mal wieder nur die falschen Knöppe? Die Internetseiten der Stadt Duisburg sind vom Netz genommen? Ich hatte hier ein paar Dinge überprüfen wollen – und nun hat die Öffentlichkeit keinen Zugriff mehr? Das kann nicht. Das glaub ich nicht. Das versuch ich jetzt nochmal….

Ahhhhh. Da geht noch was…  Da ist bei „google“ nur “ was nach oben gerutscht“.  ….In diesen Tagen macht man so manchen Umweg…

Aber „andere“ Seiten sind es schon… Egal.  Was ich suchte, fand ich: den Zwischenbericht.

Und richtig:  Er endet auf Seite 32.  Ich hatte mich schon  gewundert, das war so … abrupt …zu Ende, keine Unterschrift, nix.  Aber dann hab ich diesen Umstand völlig aus den Augen verloren. Und ja: Es fehlen die Anlagen.  Schau an. Beziehungsweise:  Schau nicht an. Gibt ja nix zu sehen…

Wie Presseveröffentlichungen zu entnehmen ist, kann man den Anlagen aber entnehmen, dass es Dokumente gab, die dem Oberbürgermeister zur Kenntnisnahme zugeleitet wurden bzw. werden sollten. (Verteilerkürzel.)

So geht das nicht! Das ist keine umfassende Information der Öffentlichkeit! Wenn wesentliche Teile des Zwischenberichtes als „vertraulich“ deklariert werden, die zur Erhellung des Sachverhaltes, zur Beantwortung ganz wichtiger Fragen beitragen können – dann ist das – gelinde gesagt –  irreführend.  Da hätte man besser ganz auf die Veröffentlichung verzichtet, als den Bürgern Dokumente vorzuenthalten, die ihnen Aufschluss darüber geben könnten, ob „ihr“ Oberbürgermeister nun Kenntniss von Sicherheitsbedenken hatte oder nicht. Ich fühle mich hier getäuscht. Das ist ein Irreführung der Bevölkerung, um so mehr, als nie explizit darauf hingewiesen wurde, daß es „vertrauliche“ Anlagen gab.

Was geschah.

Was also geschah in den letzten Wochen vor der Loveparade ? Hier eine Zusammenfassung aus der Stuttgarter Zeitung.

Sie enthält auch das ein oder andere, von dem wir bisher hier noch nichts gehört haben. Es betrifft Professor Schreckenberger, auf dessen Rolle ich später  noch zu sprechen komme.

Und dann las ich noch, daß dem Zwischenbericht „der Stadt“ noch  vertrauliche Seiten angehangen haben sollen.  Auf sie bezieht sich der Autor einer anderen Presseveröffentlichung.  Hierzu möchte ich folgendes anmerken:  Sollte von „der Stadt“ und seitens des  Innenministers  tatsächlich nur ein Teil des Zwischenberichtes veröffentlicht worden sein,  sollte es tatsächlich noch einen „vertraulichen“ Teil geben, der verschwiegen wurde, so erachtete ich das als eine bewußte Täuschung der Öffentlichkeit.

Eine Klarstellung von offizieller Seite wäre hier ebenso hilfreich wie erforderlich.

Es heißt Demokratie. Von Demokratur war nie die Rede.

Bevor ich mich wieder den Geschehnissen im Vorfeld der Loveparade zuwende, möchte ich noch Fragen beantworten, die im Internet, (der Westen), von 2 Kommentatoren gestellt wurden, die ich dem „politischen Umfeld“ zuordne.

Ich gebe die Fragen bzw. Kommentare hier (auszugsweise) wieder:

1.   Was soll das ganze Gerede von Schuld der Ratsmitglieder egal welcher Couleur? Und der   Rat konnte nur über die Dinge mit bestimmen, die ihm auch zur Kenntnis gegeben wurden. Also erst denken dann schreiben!

(von „zu viel tote“ , am 06.08.2010 um 22:19)

2. (…) Von den Bedenken innerhalb der Verwaltung hat der Rat nichts mitbekommen. Das wurde auch von der Verwaltung nicht als Infomation preisgegeben.
Nach meinen Informationen wurde dem Rat der Stadt nur mitgeteilt, dass alle beteiligten Behörden und Sachverständigen das Konzept für gut befunden haben! (…)

A. Sauerland hat den Stadträten wenige Wochen vor der Veranstaltung mitgeteilt, dass es ein Sicherheitskonzept gibt, das von allen Fachleuten bestätigt wurde.
Was, bitteschön, sollten die ehrenamtlichen Stadträte dagegen sagen?!
(…)Wenn man die Ratssitzungen und deren Beschlüsse live verfolgt hat und dabei mitbekommen hat, wie sehr der OB auf die Durchführung der Loveparade erpicht war, dann kann man auch verstehen, weshalb er alle kritischen Fragen abgebügelt hat. Ich sehe ihn noch von seinem Platz aufstehen und an das grosse Rednerpult gehen, um die „Unfähigkeit“ der anderen Fraktionen, insbesondere der SPD-Fraktion darzustellen und Hohn und Spott über sie auszukübeln.“

von „meldemichjetztmal“ , am 08.08.2010 um 01:18

Sehen Sie, da ist es wieder, dieses seltsame Demokratieverständnis, das mittlerweile einer organisierten Verantwortungslosigkeit gleichkommt. Der Stadtrat hat eben kein Abnicktheater zu sein, das ist nie so gedacht gewesen, daß da 30, 50 oder auch 100 Leute von den Bürgern gewählt werden, damit die anschließend die Aufträge erteilen, die ihre Parteispitze einbringt. Dann können wir uns die ganze Veranstaltung auch gleich sparen. Allein an den in diesen Kommentaren geäußerten Auffassung erkennt man die Pervertierung des Demokratiegedankens in ihrem vollem Ausmaß. Wir beschließen was und für den Rest sind wir dann nicht mehr zuständig. Was wir beschließen sollen– das bringt „die Partei“, „die Verwaltung“ „der Oberbürgermeister“ ein, was wir beschließen sagt uns die Fraktionsspitze, – und wenn wir beschlossen haben, dann sind wir nicht mehr zuständig. Es sei denn, die Fraktionsspitze beschließt, dass wir nochmal irgendwas beschließen sollen. Von Anfang bis Ende nur eine Eigenbeteiligung: einmal Nicken. Und selbst das wird oft genug ersetzt durch das einfache Nicken des Fraktionschefes.

Man fühlt sich weder dem Bürger, noch sich selbst gegenüber in irgendeiner Verantwortung. Das alles, vom Antrag bis zum Beschluss, das regelt ja „die Verwaltung“ „die Partei“, und was die regeln, das macht „unser“ Oberbürgermeister. Ein Stadtrat aber hat Pflichten, von denen hier überhaupt nicht geredet wird: Er hat den Bürgermeister und die Verwaltung zu überwachen – insbesondere die Ausführung seiner Beschlüsse. Was in den Kommentaren propagiert wird aber ist das, was ich organisierte Verantwortungslosigkeit nenne. Sie wird mit einem  erschreckenden Selbstverständnis gepflegt. Mit einem ebenso erschreckenden Selbstverständnis treten einzelne Ratsherren und Frauen auch den Angestellten der Stadtverwaltung gegenüber. Wenn es um persönliche Belange geht wissen sie sehr wohl, mit wem zu reden, wer zuständig ist – und scheuen sich nicht, direkten Einfluss auf Verwaltungshandeln zu nehmen, wobei man sich auch gelegentlich wohl schon mal im Ton vergriffen hat.

Das Oberbürgermeisteramt ist kein Sonnenkönigtum. Wie kann man als Ratsmitglied nur sich und das Amt so klein machen? Ein solches Gebaren gereicht ihm schon lang nicht mehr zur Ehre. Wie kann man so fraglos hinnehmen, was „die Partei“ vorgibt.

Der Wunsch eines Bürgermeisters ist kein Befehl. Und darf es niemals sein.

Zurücktreten bitte! Und: Abstand halten!

Eine Bitte an die Duisburger Künstler.

Auch wenn ich, im Beuysschen Sinne, schon lange aus der Kunst ausgetreten bin, erlaube ich mir doch, ein paar Worte an Euch zu richten. Bewegt sie in Euren Herzen und in Eurem Kopf:

Lasst Euch nicht von denen vereinnahmen, die nun die berechtigte Trauer der Duisburger Bürgerschaft zu „lenken“, zu kanalisieren versuchen. Auch wenn Ihr in der Vergangenheit für Euer Wohlverhalten hin und wieder mit Auftragsarbeiten belohnt wurdet, auch, wenn Ihr es Euch nicht mit jenen verscherzen wollt, von denen eure Ateliers, Eure Bühnen, Eure Zuschüsse abhängen, auch wenn Ihr um die wenigen Ausstellungs- und Auftrittsmöglichkeiten bangt-

Lasst Euch nicht vereinnahmen! Seit bei den Menschen auf der Strasse, bei denen im Tunnel, bei denen, die dort trauern und denen täglich neu die Worte fehlen.  Helft Ihnen, ihrer Betroffenheit, Ihrem Schmerz, Ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Stellt Eure Fähigkeiten in die Dienste derer, die Eurer wahrhaftig bedürfen. Und haltet Abstand von jenen, die Einfluss an ganz anderer Stelle nehmen sollten.

Wer in diesen Tagen den Anspruch erhebt, für die Duisburger handeln zu können, der hat über jeden Zweifel erhaben zu sein. Und das können, ich sage es noch einmal, nicht die, deren Interessen mit denen  „der Stadt“ wirtschaftlich oder politisch eng verbunden sind.

Zurücktreten bitte!

Ja, natürlich. Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass der gesamte Stadtrat zurückzutreten hat.  Glaube doch keiner, es könne ein „weiter so“ geben !
Zuallererst aber erwarte ich, nach wie vor, daß sich der Oberbürgermeister aus dem Amt entfernt – oder/und durch Abwahl/ Disziplinarverfahren entfernt wird. Die Situation ist für uns alle unerträglich und wird es mit jedem Tag und jedem Bericht mehr.

Ich sagte Ihnen ja schon, daß Sie Ihre Trauer nicht instrumentalisieren lassen sollen. Ich sagte es aus gutem Grund. Was zu befürchten stand, tritt nun ein.  Ich las gerade, wie man zu erinnern und zu trauern  erlauben möchte, auch wie lange und wo. 6 Wochen, zwei sind rum – dann muss Schluß sein. Klein Täfelchen anne Wand, (Duisburger Künstler, selbstverständlich, wir kennen da schon wen!) Vitrine im Innenhafen. Wir haben jetzt quasi die „Trauerverordnung“. Damit wir nicht alle drunter und drüber gehen, nimmt man sich unsrer an. Wir dürfen auch mitreden. Arbeitskreis!

Sehen Sie genau hin! Fragen Sie, wer die Initiatoren sind. Schauen Sie sich die Mitglieder an. Beispielsweise der „Bürgerverein“ Pro Duisburg. Im Beirat sitzt auch Herr Gerste, der „LoveParade Party-Lifter“, Beiräte sind auch Altbürgermeister Pletziger, CDU, und der derzeitige Bürgermeister Benno Lensdorf, CDU. Hinterfragen Sie alles und jeden, und BitteBitteBitte:  Lassen Sie Ihre Trauer nicht vereinnahmen, lassen Sie sie auch nicht begrenzen.

Es bedarf eines grundlegenden Neuanfanges und nach  dem erbärmlichen Spektakel,  daß in diesen Tagen im Rathaus aufgeführt wird,  kann es ein „Weiter so“ in gleicher Besetzung ohnehin nicht mehr geben.  Die politische Verantwortung muss auch vom Stadtrat getragen werden – hier kann sich  niemand ausnehmen, der in verantwortlicher Position „abgenickt“ und seine Bedenken nicht ebenso nachdrücklich geäußert hat, wie Sauerland seine Wünsche.  Das gilt auch für die beteiligten Dezernenten.

Ich bitte Sie: gehen Sie weiter genauso zahlreich zum Tunnel wie bisher. Hören Sie nicht auf Kerzen zu entzünden, Blumen niederzulegen und zu beten. Für uns alle, die Lebendigen und die Toten.  Wenn Sie hier nachgeben, wenn sie Ihre Trauer den „professionellen Trauerveranstaltern“ überlassen, die sich oft genug als verlängerter Arm von Politik und Wirtschaftsinteressen erwiesen, die in den gleichen gesellschaftlichen Kreisen verkehren und gut Freund sind, mit denen, die jetzt keinerlei Verantwortungzu übernehmen bereit sind, dann war die Bitte des Vaters, der sein Kind verlor, vergebens. Dann sind wir endgültig mitschuldig geworden an diesem Drama. Auch wir tragen Verantwortung.

Es ist unsere Stadt in der all das geschah – und noch geschieht.

„Wichtich is auffem Platz“

Was ich zu all dem meine, was es zu lesen gibt?

Ich meine, dass man sehr wohl über Sicherheitsfragen nachgedacht hat. Allerdings: an einer völlig anderen Stelle. Ich meine, man sah das Problem – wenn es denn eines gäbe – auf dem Platz.

Dafür gibt es nämlich ein paar Anhaltspunkte, denen man nach meiner Meinung viel zu wenig beachtung schenkt. Ich will das in den kommenden Tagen gerne weiter ausführen.

Ein ganz wichtiger Punkt bei allen Betrachtung sollten die Voraussetzungen sein, von denen die Akteure ausgingen. Und da muss man sich auf die Zahlenspielereien konzentrieren, diese Massenverdummung, die Desinformation, was die Teilnehmerzahlen anging.

Man habe, so führte Herr Sauerland zu seiner Erklärung an irgendeiner Stelle an, man habe niemals mit 1.4 Millionen Menschen gerechnet. Es sei üblich, quasi als „mediale Aufbereitung“ , zu Zwecken der besseren Vermarktung, die tatsächlichen Teilnehmerzahlen zu drei bzw. zu vervierfachen, daß sei in den Vorjahren bereits geschehen – die Zahlen, die in der Öffentlichkeit genannt wurden, haben nie gestimmt.  So habe es Herr Schaller gesagt und man habe diesen Umstand geheim gehalten. Ich erinnern mich nicht an den genauen Wortlaut, aber diese Aussage lässt sich ja wieder auffinden, sie war ja öffentlich. Zuweilen wird das heute so interpretiert, als wolle man sich schönrechnen.

Diesen Umstand wollen wir jetzt mal kurz im Sinn behalten und uns einem anderen Umstand zuwenden, einem, der sich aus den Protokollen ergibt, die ich bereits erwähnte.

Dem Zwischenbericht sind ein paar Fakten zu entnehmen:

Im Herbst 2008 kam man nach Besprechungen mit Polizei und Feuerwehr, Ordnungsamt und Duisburg Marketing nach einer Vorprüfung zu dem Ergebnis, das die Durchführung der Loveparade auf öffentlichen Verkehrsflächen nicht möglich ist.

Nicht möglich! Nicht öffentlich. So. Das behalten wir mal im Hinterkopf. Man will, aber man kann nicht – die Straßen sind zu klein, die Sicherheitsbedenken zu groß. Aber, Sie alle kennen den Spruch von Ihrer Großmutter: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Nun machte man sich also daran, diesen Weg zu suchen – und wurde fündig. Auch das können wir dem Zwischenbericht entnehmen.  Die Firma Aurelis,  „war daran interessiert, mit der Loveparade den Beginn der „Duisburger Freiheit“ zu feiern.“  So steht es wörtlich im Zwischenbericht.  Im Februar 2009 erfolgte eine „grobe“ Zusammenstellung an Voraussetzung für die Nutzung des Geländes als Veranstaltungsbereich der Loveparade und im September 2009 traf man sich zu einem ersten Gespräch auf dem Gelände. Teilnehmer:  Aurelis, „die Stadt“, die Wirtschaftsföderung Metropole Ruhr GmbH sowie Lovapent, der Veranstalter. Wir halten fest: 2 Teilnehmer mit handfesten wirtschaftlichen Interessen treffen mit 2 Teilnehmern mit ebenso handfesten „Wirtschaftsförderunginteressen“ zusammen,  „entdecken die Möglichkeiten“ und verabreden das weitere Vorgehen. Die Eckpunkte für die Durchführung werden den möglichen Beteiligten am 2.10. 2009 erstmalig vorgestellt. Teilnehmer:  Polizei, Bundespolizei, Feuerwehr, „die Stadt“ und Lopavent. Alle Beteiligten werden aufgefordert Sicherheitsvorkehrungen zu benennen, die vom Veranstalter zu fordern seien.

Nun ein Blick auf den Veranstalter. Wir können dem Protokoll vom 18.6. 2010 entnehmen, daß der sich wohl bis dahin überhaupt nicht richtig darüber im Klaren gewesen war, was denn nun im Einzelnen von ihm zu leisten sei.  Sowas habe noch niemand gefordert, liest man, und man liest auch, dass man ihm erstmal den großen Unterschied erklären musste zwischen seinen bisherigen Loveparades und dieser:  er veranstaltet nicht, wie sonst, auf öffentlichem Grund und hat deshalb ganz andere Anforderungen zu erfüllen, als er es gewohnt ist…

Wir müssen feststellen: zu diesem – recht späten Zeitpunkt – ist sich der Veranstalter nicht vollumfänglich darüber im Klaren, welche besonderen Anforderungen die Situation „Güterbahnhof“ allgemein und das Amt 62 im Besonderen an ihn stellt.

Das Amt 62, Dezernat Dressler, aber weiß das von Anfang an ganz genau. Und verhält sich entsprechend: es fordert, was die Gesetzeslage fordert. Ich persönlich meine – und bin mir darin sicher, daß Herr Dressler zu keinem Zeitpunkt eine Besucherzahl auf dem Gelände bewilligt hätte, die über die von der Sonderbauverordnung gedeckten 2 Personen pro Quadratmeter hinausgegangen wäre. Ich nehme an, daß er das mehr als einmal deutlich gemacht haben wird und das dies auch Bestandteil des Genehmigungsbescheides sein würde.

Darin wird man das Hauptproblem gesehen haben, von Beginn der Planung an:  daß zu keinem Zeitpunkt mehr als die genannten 2 Besucher/qm  auf dem Gelände seien dürfen. Und das man für diese 225.000 ( die Angaben schwankten da) ausreichend Fluchtmöglichkeiten vorhalten muss, wenn etwas passiert. Insbesondere, wenn da mit den immer noch auf dem Gelände stehenden Gebäuden etwas Unvorhergesehenes passiert. Das eigentliche Problem stellte sich für die Beteiligten „auf dem Platz“, darüber machte man sich intensiv Gedanken und dazu ließ man eine Entfluchtungsanalyse erstellen.  Das Hauptproblem, aus meiner Sicht, muß sich für die Verantwortlichen (wer immer das am Ende sein mag) so dargestellt haben:  Wie verhindern wir, daß da mehr Leute auf das Gelände kommen, als genehmigungsfähig sind ?

Jetzt greift ein Rädchen verhängnisvoll in das Andere…

Bei Grün seh ich schwarz…

Zur Stellungnahme der Grünen, heute, hier. :

Na, das will ich wohl meinen, daß die Zusammenarbeit zwischen den Grünen und Sauerland prima gelaufen ist.  Daran hatte ich noch nie Zweifel. Ich habe mich dazu schon so oft geäußert, daß ich keinen Anlass habe, mich hier zu wiederholen. Auch den Duisburgern sind die „Früchte“ dieser Zusammenarbeit sehr gut erinnerlich. Von dem illustren Zirkel, der um Frau Janicki kreist,  habe ich nichts anderes erwartet, als das, was nun vorliegt.

Für die nächsten Wahlen – wann immer die sein werden – sehe ich allerdings auf ganz neue Weise schwarz für Grün.

Entschuldungskonzept, Klappe, die Zweite.

Am 24. 7. 2010 geschah das bis heute Unbegreifliche.

Was soll ich von einem Zwischenbericht halten, in dessen einleitenden Worten zu Abläufen der Berichterstellung schon die ersten Fehler auftauchen?

Am Freitag, dem 31.7. habe man Akten erhalten und Gespräche geführt, am Montag, dem 2. 8. habe man weitere Akten erhalten.

Da geht es schon los:  Der 31.7. war keinesfalls ein Freitag. Es war ein Samstag,  der Samstag,  an dem eine ganze Stadt mit den Hinterbliebenen der Opfer trauerte.

Wann also hat man Akten bekommen? Welche Angabe stimmt? Freitag? Oder stimmt der 31igste ? Normalerweise bin ich in solchen Dingen nicht sehr pingelig – in diesem Fall aber muss ich es sein. Was soll ich denn von jemandem halten, dem schon bei der Zusammenfassung eigener Praxisabläufe Fehler unterlaufen? Wem schon gleich zu Anfang seiner Ausführungen die Zeitachse durcheinandergerät, sei es aus Unachtsamkeit, aus Schusseligkeit oder als Tippfehler,  wem das passiert, der hat sich nach meinem Dafürhalten zur peniblen Untersuchung von Verwaltungsvorgängen, bei denen es auch darauf ankommt, schon  disqualifiziert. Ich selbst habe in der Steuer- und Wirtschaftsberatung gearbeitet – und war von Anbeginn dazu angehalten, jede (!) aber auch jede Zahl, jedes Datum,  genauestens zu überprüfen. Um wieviel mehr muss das in einem Fall wie diesem gelten ?

Solche Fehler, beim Diktat gemacht, bei Durchsicht ebenfalls nicht bemerkt, lassen sich durch den enormen Zeitdruck, mit dem dieses „Papier“ entstanden ist, leicht erklären.  Da machen wir mal, was auch die beauftragte Kanzlei zu tun beauftragt war:  Wir sehen uns Abläufe mal genauer an.

Am Freitag,  den 30.7.2010, (oder aber auch am Samstag, den 31.7.  – da müssen wir mal Gespräche zu führen) – also an einem dieser beiden Tage  bekommt eine Düsseldorfer Rechtsanwaltskanzlei die ersten „Akten“ des Bauordnungsamtes ausgehändigt, es werden Gespräche geführt, 2 Tage – oder aber auch 3 Tage später ( je nach dem ) jedenfalls am Montag dem 2.8. 2010 werden weitere Akten (hier: Ordnungsamt) übermittelt, weitere Gespräche geführt, am 3. 8. folgt die Besprechung eines Entwurfes.  Vom gleichen Tag – dem 3.8. datiert der uns vorliegende 35ig seitige Zwischenbericht, der schon am Tag drauf, dem 4.8.2010, dem Innenministerium vorliegt, und von diesem – am gleichen Tage – ausgewertet wurde – und der Öffentlichkeit präsentiert wird….

Toll! Insgesamt erhält die beauftragte Kanzlei 35 ( !!! ) Aktenordner, deren Inhalt sie innerhalb von 1, 2, oder/und 3 Tagen auswertet, dazu führt sie den Sachverhalt klärende Gespräche, erstellt einen Entwurf und arbeitet nach „mehreren intensiven Sitzungen“ Präzisierungs- und Ergänzungsvorschläge ein.

Jungen, Junge – das nenn ich mal eine stramme Leistung. Das ging  so fix, dass ich aus dem Staunen gar nicht mehr rauskomme…

Dann lese ich, auch auf der ersten Seite, die Akten, seien ja nur insoweit vollständig gewesen, als das auf Grund elektronisch gespeicherter Daten in der Kürze der Zeit überhaupt möglich seie – die Orginalakten sind von der Staatsanwalt beschlagnahmt worden…

Aha. Da bin ich ja schonmal beruhigt. Das klappt also noch, die Sache mit der Gewaltenteilung….

Es ist, wie ich sagte: jede Antwort die man uns gibt, wird neue Fragen aufwerfen.  Dieser Zwischenbericht ist geradezu eine Fundgrube für neue Fragestellungen.  Erste sind im Internet bereits gestellt, nämlich nach der Qualifikation der Berichterstatterin, ich werde mich dazu später noch äußern. Wer will, mag sich selbst vorab „per Suchmaschine“ informieren. Fragen nach dem Auftraggeber, den Kosten, dem Sinn und Zweck – insoweit, als sie nicht schon im „Bericht“ Beantwortung finden…

Fofftein. Tee….

Eine Anmerkung noch, vor dem Tee: Ich werde mich hier nicht explizit mit den Fragen juristischer Verantwortung befassen. Das ist Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Ich werde mich nahezu ausschließlich mit Fragen der politischen und moralischen Verantwortung befassen. Mit dem, was zu tun ist, getan werden muss, wollen wir den Wunsch eines trauernden Vaters erfüllen: dass der Tod seines Kindes nicht sinnlos gewesen sein möge. Ich werde mir dazu alle Zeit nehmen, die dazu gebraucht wird. Und die Freiheit, alles an – und auch alles auszusprechen, was ich dazu zu sagen haben.