Wie?

Ich bin grade … irritiert.  Ich dachte, Herr Rabe sei nicht mehr im Krisenstab, Herr Jansen habe ihn abgelöst.  Und nun les ich  hier: Er ist doch noch Leiter des Krisenstabes ? Mit Herrn Jansen zusammen. Das will ich gar nicht glauben.

Könnte mich da bitte jemand mal aufklären? Und: Gibt es diesen Krisenstab noch? Und: was macht der eigentlich?

Und: Wieder ein Puzzleteilchen. Wir können dieser kurzen Pressemitteilung nämlich noch etwas entnehmen:  Am Morgen der Trauerfeier, um 8 Uhr, trat  der Krisenstab zusammen.  Für diesen Morgen war, unmittelbar vor der Trauerfeier, die Erklärung von Sauerland angekündigt. Die, von der alle erwarteten, daß er seinen Rücktritt verkünde. Und die dann plötzlich nicht mehr stattfand…

Gezänk im Landtag

Peter Biesenbach (CDU-Fraktionschef) im Landtag Düsseldorf: „Es gibt bislang keine Fragen. Meine Fraktion und ich wollen Antworten geben. Was müssen wir tun, damit das künftig nicht mehr passiert? Wir werden alle Unterlagen der Stadt Duisburg lesen. Aber wir sind erstmal mit der Stellungnahme von Adolf Sauerland zufrieden.

Und ein wenig später:
„Das Gutachten des Innenministeriums ist unbrauchbar. Ich bedaure das Gutachten sehr.“

Was glauben Sie, was wir alles bedauern, Herr Biesenbach.
Biesenbach. Eine Name, den man sich merken muss.
Der Mann, der soeben aus einer Stadtskrise eine Landeskrise machte.
Auch er hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt.

Das Politik-Geschachere zieht immer weitere Kreise, die Respektlosigkeit vor den Toten und den Überlebenden kennt keine Grenze, die Gräben zwischen Menschen und Politik  werden immer größer.

Ein schwarzer Tag. Wieder ein schwarzer Tag für uns. Die wir mit sowas leben müssen.

Shared Spaces

Ich las gerade diesen Artikel. , den ich eingermaßen einfühlsam finde, er hebt sich deutlich ab von dem Üblichen. Er lässt uns zwar am Ende ratlos zurück, aber diese Rat-Losigkeit ist ja in vielfacher Hinsicht überall spürbar.

„Manche kamen fast jeden Tag hierher….(…) Dieser Akt des Trauerns und Verarbeitens, er hatte für viele Menschen etwas Rituelles, war lieb gewonnene Gewohnheit. Doch nun endet die Trauerzeit für die Opfer der Loveparade-Katastrophe. Nur noch bis Samstag ist der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße das, was er in den vergangenen sechs Wochen war: eine verkehrsberuhigte, begehbare Trauerstätte. Bald kehren die Autos zurück. Und es heißt Abschied nehmen vom stillen Abschiednehmen.“

Sie haben das gut erkannt, Herr Richter. Und tief empfunden. All das gehört dazu, wollen wir heil werden. Aber ein Abschiednehmen vom Abschiednehmen –  das gibt es leider nicht. Wie sehr wir es uns auch wünschen mögen. Das hieße,  den begonnen Heilungsprozess zu unterbrechen. Die Seele kennt eine angemessene Trauerzeit: Sie dauert, solang wie sie dauert. Es ist Schreckliches passiert, niemand hat sich bis heute verantwortlich gezeigt und die Stadt steht seit Wochen in immer beschämenderer Weise vor den Augen der Weltöffentlichkeit. Wir sind weit weit entfernt von jeder Normalität, und wie stehen nicht einmal am Anfang eines Heilungsprozesses. Wir befinden uns mitten in der Krise. Und daß man sich, wenn man uns seitens unserer gewählten Vertreter schon nicht hilft, uns nicht in angemessener Weise beisteht, daß man also sich dann noch daran macht, uns unserer Selbstheilungskräfte, und unserer eigenen Trauerrituale zu berauben, – das ist ein unglaublicher und nicht hinnehmbarer Akt.  Der einen aber nicht zwangsläufig ratlos zurücklassen muss.  Ja, wir machen das. Wir gehen hin, und wir bewahren die Anfänge dieses Prozesses dann eben in einem Cubus auf.  Nutzen wir diese Gelegenheit in Gemeinschaft trauern zu können, einen paar Schritt dieses schmerzvollen Weges mit den Angehörigen sein zu können. Danach aber können wir dennoch weiter in den Tunnel gehen. Wir können weiter dort Kerzen entzünden. Wir können dort weiterhin  Gebete sprechen. Wir können auch weiter „verkehrsberuhigt“ fahren und uns den Tunnel teilen, wie wir uns auch dem Platz vor dem Theater teilen können. Wir können auch Blumen dort weiter hinlegen. Jedersollte nur dann einen verwelkten Strauss mit nach Hause nehmen, damit dort kein Unrat anwächst.

Wir können unser Trauer auch weiterhin dorthin tragen, wo sie ihren Ursprung hat… Den möchte ich sehen, der uns das verwehrt.

Ein Eisberg kreist

Immer deutlicher war inzwischen geworden, daß es den Protagonisten keineswegs nur darum ging, eine Gedenktafel anzubringen.  Man fing an, den gesamten Trauerprozess zu beeinflußen, zu kanalisieren und bediente sich dazu ganz offenkundig dieses merkwürdigen Gebildes aus „bürgerschaftichen Vereinigungen“ einerseits und „Stadtverwaltung“ (in welcher Form auch immer) andrerseits, das man „Bürgerkreis Gedenken“ nannte. Dieses ganze ohnehin schon undurchsichtig Gewirr, diese Konstruktion verschiedener Institutionen, die in vielerlei Hinsicht schon in der Vergangenheit sich politisch dienstbar gemacht hatten (ich verweise hier noch einmal auf einen damals eingestellten Artikel zur „Bürgerstiftung“),  die Initiative  – all das wurde nun (achten Sie auf den Artikel bei Radio Duisburg) noch um ein weiteres verwirrendes Element erweitert.  Eine Jury.

Eine „Jury“ für einen „Wettbewerb“, der Jupp Krings angehören solle. Und zu der auch (fast möchte man sagen: endlich!) auch ein Angehöriger eines Opfers hinzugezogen wird.  Ich möchte dazu sagen, daß ich der Auffassung bin, dass die Auswahl eines Denkmales ausschließlich Sache der Angehörigen der  Todesopfern, Verletztenvertreter und eines Bürgerverteters (beispielsweise Josef Krings) sein sollte. Da hat nach meinem Dafürhalten niemand anderes mitzureden. …

Wie auch immer: Ich war kurzzeitig nahe dran überhaupt nicht mehr durchzublicken. Ich rief  deshalb Josef Krings an, um mir seine Rolle in diesem „Durcheinander“  erklären zu lassen. Das Ergebnis kennen Sie bereits: Josef Krings ist lediglich Teilnehmer und Redner des Spendentrauermarsches gewesen und man bat ihn, Jurymitglied zu sein. Er ist nicht Mitglied der Initiative Spendentrauermarsch, er ist nicht Mitglied des Gedenkkreises. Zwar wird er in Presseverlautbarungen immer mit diesen „in einem Atemzug“ genannt, aber der daraus entstandene Eindruck, er gehöre diesem Kreis an, ist  falsch.

Genau wie der Eindruck falsch ist, bei dem Gedenkkreis handele es sich um eine Initiative, die die Duisburger Bürger ergriffen hätten. Richtig ist: „Politik“ hatte die Initiative ergriffen. Und hatte begonnen, eine Vielzahl gutwilliger,  aufrichtig trauernder Menschen für sich und ihre Zwecke zu vereinnahmen.

Wer aber war „Politik“? Und zu welchem Zwecke tat sie das? Auch da lohnte sich ein zweiter Blick.  Wie also war das gewesen, mit dem „Urkreis“?

Ich setzte die Brille auf…

Eins noch …

… , bevor ich erst in die Maske und dann auf den Markt gehe. Hmmmmm. Mal sehen. An wen könnte ich diese Worte richten? Frau Vogt.  Ja, genau. Frau Petra Vogt, Fraktionsvorsitzende der CDU,  die ist da vielleicht eine gute Adresse.

Frau Vogt, ich kann Ihre Aufregung verstehen. Das muss Sie ja ärgern, daß ich… wie soll ich es formulieren? Sagen wir mal :  Ihre Katze aus meinem Sack gelassen habe.  Das ist – insbesondere für die Politiker dieser Tage immer ärgerlich, wenn die eigenen Pläne durchkreuzt werden.

Glauben Sie nicht, dass mir das hier in irgendeiner Weise Freude bereitet – ich wünschte mir wirklich, mit ihnen allen wäre früher zu reden gewesen. Angesichts der historischen Dimension dieses Dramas und den tiefen Einschnitten in Herzen und Seelen der Stadt und Ihrer Bürger, habe ich keine andere Wahl. W enn Sie hinter dem Rücken der Bürger, über ihre Köpfe hinweg, und allein aus politischem Kalkül, Ränkespiele inszenieren, dann werde ich dem nicht schweigend zusehen. Wenn Sie glauben, den Reigen der Macht stillschweigend geschlossen halten zu können – dann werde ich dem durch rückhaltlose Offenheit entgegenzutreten wissen. Ihre Partei sollte sehr genau überlegen, wie sie sich in dieser Situation „richtig aufstellt“. Mein Platz ist an der Seite der Bürger. Ich hoffe, Sie finden den Ihren auch noch..

So. Und damit ist für einen Vormittag schon mal eine Menge gesagt. Markttag. Ich bin dann mal weg…

Gut geschlafen?

Bevor ich mich wieder dem „Lenkungsausschuss Trauer“ zuwende: Moinsen!

Ich habe doch nach dem Spaziergang und einer schönen abendlichen Entspannungs-Feuertonne tatsächlich 11 Stunden am Stück geschlafen! Sie ist ganz schön anstrengend,  diese kleine Excursion in die „politische Alltagswelt“. Muss aber sein, geht nicht anders, sonst kommen wir noch vom Regen in die Traufe. Und wir wollen doch heraus aus diesem finstren Tal. Wir wollen doch der Sonne entgegen. Und wir wollen die ehren, die bei uns den Tod fanden. Wollen den Wunsch eines Vaters erfüllen, daß der Tod seiner Tochter nicht umsonst gewesen sein möge. Wollen, daß der Mensch wieder in den Mittelpunkt gerückt wird.  Da darf dann keine Anstrengung zu groß sein, wir müssen auferstehen, mitten im Leben, denn auch ein Stück von uns, unserer Lebensfreude, unserem Vertrauen in die Welt, ist gestorben.  Und das Herz unserer Stadt ist seither völlig aus dem Takt. Bei all unseren Anstrengungen müssen wir aber auch auf uns acht geben. Dass wir unsere Kräfte einteilen.  Und deswegen werde ich jetzt öfter mal spazierengehen. Mir mal „frei“geben. Den Mittagsschlaf wieder einführen, wenn ich mir schon die Nächte vor dem PC um die Ohren zu hauen gezwungen bin.  Denn eins wird gewiss nicht passieren:  dass ich aufhöre zu schreiben, was ist.  Das werde ich nicht.  Da sollte „im Rathaus“ niemand drauf hoffen.  Es wird über alles geschrieben werden. Alles.

Sie, die politisch Verantwortlichen, mögen immernoch nicht begriffen haben, daß die Zäsur, welche Sie zu verhindern suchen, längst stattgefunden hat. Ich werde nicht müde werden, es Ihnen begreiflich zu machen.

Gründerzeit

Mir war das von Anfang an alles irgendwie seltsam vorgekommen, dieses so plötzliche Auftauchen eine „Initiative“, dieser eigenständige Trauermarsch, wo doch die MSV-Fans schon einen großen Trauermarsch gemacht hatten, dem man sich doch hätte anschließen können. Zunächst jedoch dachte ich mir nicht viel dabei, außer, daß das mal wieder „typisch“ ist für diesen „Verein“ proDuisburg. Immer dabei, immer vorneweg.  Das Übliche eben. Aber da war ja auch diesmal noch der Stadtsportbund dabei und der Lions-Club und Jupp Krings… Noch wurde ich nicht argwöhnisch. Nach einem politischen Manöver sah das ganze eigentlich nicht aus. Da wurde ja für eine Gedenktafel gesammelt – das war ja eine gute Sache. So dachte ich. Und um mehr schien es zunächst auch nicht zu gehen.  Bis zum 6. August.

Da berichtete Radio Duisburg, daß ein „Bürgerkreis Gedenken“ die Arbeit aufgenommen habe.

Der Kreis der Teilnehmer war nun schon deutlich erweitert worden:

Hinzugestoßen waren die Bürgerstiftung, vertreten durch Frau Grillo, die zur SprecherIn gewählt wurde, die Initiative  „Zukunftsstadtteil“, Vertreter der Künstlerschaft, des Integrationsrates und der Stadtverwaltung.

Zu Beginn der „Beratung“, die im Rathaus stattfand, bedankte sich Karl Janssen bei den Bürgerinnen und Bürgern und auch Gabriele Grillo ergriff das Wort.

Schon bei dieser ersten Sitzung, der Kreis tritt gerade zusammen, werden weitreichende Vereinbarungen getroffen. Alle „Beteiligten“ waren „sich“ einig.

Wir erfahren nicht, wer eingeladen hat, wir erfahren nicht, wer den Kreis erweiterte, wir erfahren nicht, wer die Teilnehmer im Einzelnen sind, wir erfahren nicht einmal genau, in welcher Funktion Herr Janssen hier erstmalig auftritt. Wir erfahren, daß er zum Sprecher gewählt wird, aber welche seiner zahlreichen Funktionen nimmt er  hier wahr? Er ist  Kulturdezernent, Leiter des Krisenstabes und und zu diesem Zeitpunkt der einzige Geschäftsführer der DMG – Herr Gerste weilt ja im Urlaub.

Aber etwas anderes erfahren wir: was schon alles beschlossene Sache ist. Und das ist erstaunlich viel. Eine Woche später wird es noch deutlich mehr sein.

Hier beide Meldungen:   http://www.radioduisburg.de/Weitere-Reaktionen.1329.0.html

Am 13.8. 2010 kann man alles schon als durchgeplant betrachten. In trockenen Tüchern“ wie die Macher von heute gern sagen.

Interessant ist auch die Einleitung des zweiten Artikels:

„Die Initiative Spendentrauermarsch hat sich in Absprache mit dem Bürgerkreis Gedenken auf eine Vorgehensweise zur Errichtung einer Gedenkstele oder eines Gedenkzeichens im Bereich des Unglücksorts der Loveparade 2010 verständigt.“

Die Initiative auf der einen Seite (das waren pro Duisburg, der Stadtsportbund und der Lionsclub) hatte sich also in Absprache mit dem „Bürgerkreis Gedenken“ – dessen nicht unbedeutender Teil sie selbst ist, verständigt. Diese „Verständigung“ „umsetzen“ konnte nur ein Teilnehmer des Gedenkkreises:  lhr Sprecher und Kulturdezernent Janssen.

Was ich zu all dem gedacht habe, das können Sie hier im Tagebuch nachlesen. Was „gespielt“ wurde war mir schon klar. Nur wer hier genau „mitspielte“ noch nicht so ganz. Und langsam begann ich mich zu fragen, wie der Ur-Kreis, der sich nun so munter erweiterte, eigentlich zu Stande gekommen war. Dieser Kreis, aus so unterschiedlichen Mitgliedern, die alle etwa um die gleiche Zeit aktiv geworden waren…

Hier und da. Ein Puzzle.

Vorab: Zu allen genannten Daten können Sie (und sollten Sie auch) in diesem Tagebuch die Entwicklung noch einmal nachlesen. Es hält ja „in Echtzeit“ das tägliche Geschehen fest, von dem ich hier nur einen Ausschnitt wiedergebe. Dieser Ausschnitt gibt eine Perspektive, einen Blickwinkel wieder, den man im Verlauf des Geschehens noch nicht einnehmen konnte. Erst im Rückblick machen viele Dinge einen Sinn, die zum Zeitpunkt des Geschehens allenfalls Fragen aufwarfen..

Ich rufe hier zusammenfassend in Erinnerung:

Geschehen im Rathaus:

Am Mittwoch, dem 28.Juli soll lt. Presseberichten Herr Sauerland eine Essener Kanzlei konsultiert haben. Es gibt ein Interview, in dem Herr Sauerland persönliche Konsequenzen nicht ausschließt.

Am Donnerstag dem 29. Juli gibt es Rücktrittsgerüchte, Pressetermin und Erklärung sind angekündigt.

Am Freitag dem 30. Juli übernimmt die Kanzlei Heuking und Partner Mandat und damit zusammenhängende Öffentlichkeitsarbeit.

Es wird bekanntgegeben, daß Herr Janssen am

Samstag den 31. Juli die Leitung des Krisenstabes übernimmt.

Samstag findet die Trauerfeier statt. Sonntag der „Spendentrauermarsch.“.

Ab Montag, dem 2.August ist Herr Sauerand dann nicht mehr zu sprechen. Er erklärt, daß er gestern nichts zu erklären hatte und heute und morgen nichts zu erklären haben wird.

Das wird so bleiben bis zum ersten „großen“ Interview  am 15.8. 2010. Von da an wird er aber viele Interviews geben und mit jedem Interview wird er sicherer in dem stets gleichen Text, den er spricht , den er immer neu zusammensetzt, aus den immer gleichen Bausteinen.

Und je besser „es“ läuft, umso mehr er wieder an Sicherheit gewinnt, umso mehr beginnt er auch wieder eigene Texte einzustreuen, Texte, die eher einem trotzigen kleinen Kind zuzuordnen sind, als dem eines psychisch gefestigten Menschen. Es ist ihm mehr und mehr anzumerken: er fühlt sich „im Recht“ er spürt „Aufwind“. Ich möchte sagen: Rückenwind.

Ich schrieb damals, er habe sich mit Anwälten und falschen Freunden begeben, statt sich im entscheidenden Moment seelischen Beistand zu suchen.

Geschehen bei der Initiative „Trauerspendenmarsch“

Am Montag, dem 2. August schreibt HKewitz eine Pressemitteilung. Der Kreis ist zu diesem Zeitpunkt immer noch begrenzt  auf die drei bisher genannten Teilnehmer:

Stadtsportbund, Lions-Club und Verein proDuisburg. Im Laufe der Zeit wird dieser Kreis stetig anwachsen. Heute las ich zum ersten Mal, daß nun auch Vertreter der christlichen Kirchen hinzugesellt haben sollen. Die Entwicklung dieses Kreises, so betrachtenswert sie auch ist, können wir aber zunächst durchaus vernachlässigen. Festzustellen bleibt:

Der ursprüngliche Kreis der Initiatoren beschränkte sich auf. die 3 schon mehrfach genannten Teilnehmer. Und die Federführung innerhalb dieser Kreises lag bei dem Verein proDuisburg.eV.. Es war ihr Vorsitzender, der die Dateien für die Öffentlichkeitsarbeit erstellte und verteilte, es ist seine Bankverbindung, die für die Spenden verwendet wird und von ihm wird die Öffentlichkeitsarbeit in dieser Gründungszeit übernommen..

Ich kann Sie nur bitten, immer und immer wieder, sich die Mitglieder dieser ganzen Vereine und Gremien, die Beiräte, Aufsichtsräte, Vorstände und Geschäftsführer all dieser „Filialen der Duisburg AG“ anzusehen. Und dann  möge mir doch keiner sagen, bei dem hier in Frage stehenden Initiativkreis handele es sich um ein Engagement der Duisburger Bürger.

Das wird zwar von Anfang an behauptet, daraus leitet man die Legitimation für sich ab, und das  hat man auch auf die Kranzschleife drucken lassen.

Tatsächlich aber haben von Anfang an maßgebliche politische Interessen eine Rolle gespielt. Interessenslagen, die bis heute dominieren. Wie das alles zusammengehört und welche das waren, das müssen wir uns genauer ansehen… Die Bürger jedenfalls – die blieben draussen. Die sind nur dem Namen nach dabei.  Unbeirrbar bestimmen Andere in ihrem Namen, wie es weitergeht. Mit der Trauer. Mit der Stadt. Mit Ihnen. ..

Pause. Tee.

Längere Pause. Ich glaub, ich mach jetzt mal einen Herbstspaziergang.

Die Republik schaut auf Karl Janssen

Moinsen. Alles frisch? Einigermaßen gut geschlafen? Dann können wir ja weitermachen.

Am Abend des 3. August 2010 gehen also die „Duisburgfans“ in die Offensive, der  Hafenmeisterobermeister Tentler koordiniert verschiedenste Aktivitäten, zu denen auch die online-redakteure der DMG ihre Ideen beitragen, wie sie den Kommentierungen ja sicherlich ebenfalls entnommen haben.

Bis zu diesem Tag hatte ich von Herrn Tentler noch nie was gehört. Was Herr Tentler so macht? Erzähl ich Ihnen später, können Sie aber auch alles selbst nachlesen. Hier. seine Referenzliste auf seiner Homepage. Da stehen seine Projekte von gestern, heute und morgen drin…

Und am Morgen eben jenen Tages, an dem sich so vieles in Duisburg tut, da  gibt es in dem netten kleinen Örtchen namens Emmerich, einem Hort beschaulicher Ruhe und katholischer Gelassenheit, eine ganz seltsame Zeitungsmeldung.  Eingeleitet wurde der Artikel mit folgenden Worten:

„Nach der Loveparade-Katastrophe schaut die Republik auf Karl Janssen. Der 54-Jährige leitet den Krisenstab in Duisburg. Was viele nicht wissen: Janssen ist Emmericher. Sein Bruder Jenne (62) ist bekannter in der Stadt.“

Ich hätte jetzt gerne noch den ganzen Artikel gelesen, leider habe ich ihn im Zeitungsarchiv nicht auffinden können. Sie wissen: das Internet ist für mich auch ein neues Medium, – nicht alles, was ich versuche gelingt. Ich muss vieles noch lernen. Aber vielleicht schaffen Sie ja schon, wozu ich noch zu blond bin. Der Artikel stand, na wo? In der Rheinischen Post.

Den Verweis auf ihn fand ich hier:

http://www.localxxl.com/de/lokal_nachrichten/emmerich/emmerich-duisburg-karl-janssen-quot-er-war-faul-in-der-schule-quot-1280827198-ftz/

Der dort angegebene Link führt aber ins Leere, im RP- Archiv fand ich nichts.

Aber eigentlich ist der Rest des Artikels auch gar nicht so wichtig. (Owohl bestimmt erheiternd) Interessant an dem, was wir bis hierhin erfahren, ist ja folgendes:

Völlig unbemerkt von den Duisburgern berichtet hier eine kleine Emmericher Lokalredaktion etwas, was den Duisburgern selbst und den übrigen Bewohnern dieser Republik völlig entgangen ist:  Unser aller Augen sind auf Karl Janssen gerichtet.

Karl Janssen, von dem am Freitag, dem 30.7. erstmals berichtet wird, daß er am Samstag die Leitung des Krisenstabes übernehmen und damit Herrn Rabe ersetzen wird…

Wir wussten das ja an diesem 3. August gar nicht, weil es ja in Emmerich in der Zeitung stand und nicht hier, deswegen haben wir gar nicht gesehen, was wir unmittelbar vor Augen hatten. Aber jetzt, da können wir das ja nachholen.  Richten wir also unsere Augen auf Herrn Janssen…