Trauer. Schmerz. Und Ekel. Ekel.

Ich werde die Pause noch etwas ausdehnen. Nachdem ich gestern morgen diesen Artikel gelesen hatte, bekam ich kurz drauf heftige Magenschmerzen. Dann habe ich noch den Bericht in der Lokalzeit von vorgestern gesehen, wo sie alle wieder so wunderbar miteinander feierten, ganz so wie wie früher. So sieht also die Rückkehr zur Normalität aus. Grundsteinlegung,  Synode, Turtle und Tiger. Und alle machen mit, geben Herrn Sauerland die Möglichkeit sich zu präsentieren, während die Bürger der Stadt, die Angehörigen der Toten, die Verletzten bis heute vergeblich auch nur auf minimale Zeichen des Anstandes warten. Das hat mich zutiefst angeekelt.  Mir ist den ganzen Tag elend gewesen.

Ich bin an einem Punkte, an dem ich selten war in meinem Leben: Ich bin nahe an der Verachtung.  Menschenverachtung. Das ist schlimm, ich habe nie in meinem Leben Menschen verachtet – und ich will dahin auch nicht kommen. Mein ganzes Wesen ist liebend – und ich will mir diese tiefe Liebe zu allem Lebendigen bewahren. Ich habe es immer geliebt, Menschen mit dem was ich schrieb, Lachen zu machen, ihren harten Alltag zu erhellen,  ihnen auf eine leichte, heitere Art Wissen zu vermitteln, das notwendig ist, will man den heutigen Verhältnissen nicht völlig hilflos ausgeliefert sein.  Jetzt, nach diesen vielen grauenhaften Wochen,  in denen ich meist 16 Stunden am Tag mich mit dem Duisburger Dreck auseinanderzusetzen gezwungen war, merke ich, daß ich mehr als nur 15 Minuten Pause brauche, daß ich neue Kraft schöpfen muss für den langen Kampf, der noch vor uns liegt. Ich muß mich von den Gefühlen des Ekels befreien, von den Widerwärtigkeiten einmal einen Tag abwenden. Ich bin erfüllt von Entsetzen, Scham, Ekel, erschüttert von soviel Fühllosigkeit und unbedingtem Willen zur Macht, der auch jetzt noch nicht innehält. Ungehindert geht das politische Geschachere weiter, und nur ein einziger Mensch besaß bisher die Stirn, aufzustehen und zu gehen und diesem ekelerregenden Gehabe den Rücken zuzudrehen. Und auch Herr Krings, so sah ich gestern dann in dem Film,  scheut sich dann am Ende doch auch nicht, Herrn Sauerland und Herrn Janssen bei diesen „Feierlichkeiten“ beizustehen.

Ich nehme mir heute und in den nächsten Tagen soviel Zeit, wie ich brauche, um meine Seele zu reinigen. Ich muß raus, an die Luft, ich muß den Ekel loswerden und den Brechreiz, ich muß wieder frei atmen können, damit ich hier „mit aller Entschlossenheit“ auch weiter „brutalstmögliche“ Aufklärung betreiben kann.  Ich hoffe und bete, daß sich wahrhaftige Menschen finden, die den Widerstand vor Ort organisieren, Demonstrationen anmelden, Bürgerinitiativen gründen, die diesem unwürdigen Schauspiel dann ein Ende setzen.  Wir werden keine Ruhe finden, bevor hier nicht ALLE ihre Konesquenzen gezogen haben. Ich fordere wieder wieder und wieder den Rücktritt des Oberbürgermeisters, des Verwaltungsvorstandes und des gesamten Stadtrates. Ich fordere Neuwahlen – und es möge sich dann jede Partei davor hüten, auch nur ein einziges Plakat zu kleben. Sie alle, die sich um ein neues Mandat bewerben, sollten sich auf Ihre Menschlichkeit besinnen und zusammen mit den Duisburgern Trauerarbeit leisten, wenn sie für sich werben wollen. Mich interessiert dieses ganze Geblubbere und Gelabere nicht mehr, es kotzt mich an; – entweder sie finden einen Weg zur Wahrhaftigkeit oder sie mögen sich zum Teufel scheren…

Ich versuche jetzt ein wenig Ruhe noch zu finden. Viel habe ich geschrieben, mit dem sie „anfangen“ können, bei dem Sie „weitermachen“ können.  Halten Sie die Augen auf und bleiben Sie wachsam. Sie können alles noch einmal nachlesen, überdenken, wenn ich jetzt für eine kurze Weile unterbreche…

Bleiben Sie tapfer.

Anfänge. Anschlüsse. Rücktritte!

Wo waren wir stehen geblieben, gestern?

Ach ja, auf der Autobahn.  Als Herr Janssen, ebenso wie Herr Gerste – die beiden Geschäftsführer der DMG – an „ihrem“ Stand sich einmal mehr von „Kruess TV“ in Szene setzen ließen und zwei dieser unzähligen köstlichen Interviews gaben, die uns heute so überreich Auskunft darüber geben, wie die Gemütslage denn so war, in jenen glorreichen Tagen, als man sich selbst feierte und noch niemand tot im Tunnel lag.  Und an die man anknüpfen will, nach 6 Wochen Trauerzeit…

Ich habe Ihnen schon viel aufgezeigt, von dem was meiner Meinung nach ab dem 25. Juli in Duisburg geschehen ist und was in Widerspruch zur öffentlichen Wahrnehmung von „Führungslosigkeit“ steht:

Die Geschäftsführer der Duisburg Marketing Gesellschaft haben in enger Absprache miteinander sehr intensiv und durchaus planvoll am „Image“ der Stadt Duisburg, an der politischen Zukunft ihrer Partei ebenso wie an ihrem eigenen Image und ihrer eigenen Zukunft gearbeitet.  Dass das ohne Wissen und Einverständnis ihrer Partei, der CDU,  geschah, ist meiner Meinung nach weder anzunehmen noch scheint es mir dem Grunde nach möglich.

Während alle Augen fassungslos auf das Geschehen im Rathaus gerichtet waren, hat man die sich durch die Spendentrauermarsch-Idee von Herrn Bunert ergebende Gelegenheit genutzt, einen „Gedenkkreis“ ins Leben zu rufen, auf dessen Grundlage sich weitere Aktivitäten entfalten ließen. Sie übernahmen die „Kontrolle“ in der „Initiative Spendentrauermarsch“ durch die Einschaltung des Vereines pro Duisburg, der unverzüglich Schriftverkehr und Pressearbeit übernahm.  Sie erweiterten in der Folgezeit diese Initiative zu einem Gedenkkreis, in der der DMG-Geschäftsführer Janssen nun als Mitglied der Verwaltung, als Kulturdezernent, auftritt und damit eine Schlüsselstellung einnimmt, die es ihm von da an excellent ermöglicht, alle weiteren Schritte zu „lenken“.  Dieser sich selbst legitimierende Kreis, der von nun an stetig um Teilnehmer erweitert wird, die man selbst auswählt, wird als Initiative der Duisburger Bürgerinnen und Bürger ausgegeben.  Man scheut sich nicht, diesen Eindruck auf unterschiedliche Weisen zu forcieren, man „inszeniert“ ihn geradezu.  Zu dieser „Inszenierung“ bedient man sich der unterschiedlichsten Mittel, Menschen und Institutionen.

Zu diesen „verfügbaren“ Mitteln gehören selbstverständlich auch die Schaffung von Bildern und die Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Beide, Gerste wie Janssen, bedienten sich hierzu schon seit längerem für ihre „Öffentlichkeitsarbeit“ diverser Personen und Firmen, zu denen die DMG enge Geschäftsbeziehungen unterhält. So ist Herr Tentler der „strategische Berater“ für die Aktivitäten im Internet, Spezialist für Netzwerke und „Social Media“, die Herren Fischer und Krüssmann sind darüber hinaus fast schon als „hauseigenes Fernsehteam“ der Stadt Duisburg und Ihrer zahlreichen Töchter zu bezeichnen.

Während im Rathaus alles drunter und drüber ging, Rechtsanwälte sich die Klinke in die Hand gaben und ein PR-Berater so plötzlich kam, wie er ging, liefen unbemerkt aber sehr gut koordiniert zeitgleich Vorbereitungen für eine „Imagekampagne“ ganz anderer Art und an unvermuteter Stelle.  Eine Art  „Taskforce“ der DMG war an die Arbeit gegangen – und hat sie bis heute nicht unterbrochen….

Ich schon. Ich unterbreche mich jetzt. Fofftein…

Geschäftsführer bei der Arbeit. Vorher.

Hier noch zur Einstimmung für morgen:  Zwei wunderbare Videos von „Kruess TV“  mit dem in diesen Zusammenhängen ebenso unvermeidlichen wie unvergleichlichen „Moderator“ …..Fraaaaank. Emmmm. Ffffischer. Und selbstverständlich proudly präsentierted bei the  Duisburg-Fans. Video 1 „Karl Janssen am Party-Lifter-Stand.“ Video 2:  Herr Gerste promoted die Loveparade und ist mit Herrn Fischer der Meinung, dass da rein gar nichts passieren kann ( 2:30 – 3:16 )

So nach und nach lernen Sie jetzt alle mal kennen. Die, aus den hier „denkenden“ und „gedenkenden“ „Kreisen“….

Also: Kanister mit Herzdroppen bereit stellen.  Tüte Chips. Und los….

Ich bleib bei Tee und versuch danach mal unverzüglich zu schlafen.

(Einigen ganz ganz lieben Menschen wünsche ich eine besonders gute Nacht. Die wissen schon – wir schrieben uns)

Post für Herrn Krieger. Ein offener Brief.

Zunächst ein Video aus dem Monat Juli, von „Kruess TV“, nee, über die Seite kam ich hin… also vom Kanal der Stadt Duisburg. Bei you tube.

Und nun ein Brief, der mir unter den Nägeln brennt:

Sehr geehrter Herr Krieger,

Sie beabsichtigen in der Stadt Duisburg zu bauen. Die Bürger Duisburgs wissen leider nicht, wie weit Ihre Planungen gediehen sind, auch nicht, ob Sie die für Ihre Unternehmung notwendigen Genehmigungen schon erteilt bekamen.  So etwas wird hier üblicherweise hinter verschlossenen Türen abgehandelt, in nichtöffentlichen Sitzungen oder “Investorengesprächen”, über deren Inhalt die Bürger erst in Kenntnis gesetzt werden, wenn alles  “in trockenen Tüchern” ist.  Allein: von diesen Tüchern wird uns selten auch nur ein Zipfel gereicht.

Natürlich wissen Sie um die besondere Situation in der unsere Heimatstadt sich befindet.  Die schreckliche Tragödie, bei der 21 Menschen den Tod fanden und Hunderte verletzt wurden, insbesondere aber der Umgang der von uns gewählten Vertreter damit,  drohen unsere Stadt in ihrem inneren Zusammenhalt zu zerreissen.  Sie ist bis in ihre Grundfeste erschüttert.

Auf dem mittlerweile in Ihr Eigentum übergegangenen Grundstück Alter Güterbahnhof befindet sich der Ort, an dem das bis heute für uns Unfassbare geschah. Rampe und Tunnel sollen, wie ich den wenigen Plänen entnehme, die mir bekannt sind, Ihrem Bauvorhaben weichen.

Sie haben vor einiger Zeit mitteilen lassen, dass Sie mit Rücksicht auf die Trauernden geplante Arbeiten zunächst zurückstellen wollen. Wie lange, dass sagten Sie nicht.

Nun redete der hiesige Kulturdezernent davon, daß nach dem 4. September Bauarbeiten begönnen, die ein Trauern am Unglücksort nicht möglich machten, weswegen ein anderer Ort für ein “temporäres”  Gedenken gewählt wurde.

Ferner sprach Herr Sauerland davon, er habe kürzlich mit einem Investor gesprochen, der “trotzdem” käme, und an seiner geplanten Investition festhielte. Er sagte, er habe mit diesem verhandelt. Worüber sagte er nicht.

Nun weiß ich nicht, ob es sich bei diesem Investor um Sie gehandelt hat und ob hier – einmal mehr – Fakten geschaffen werden sollen, die unumkehrbar sind.

Ich bitte Sie, uns, den Duisburgerinnen und Duisburgern,  mitzuteilen, ob Sie  beabsichtigen, Rampe und Tunnel kurzfristigen baulichen Veränderungen ( beispielsweise Abriss ) zu unterziehen.

Sollte dies so sein, so bitte ich Sie von ganzem Herzen, von diesem Ansinnen einstweilen Abstand zu nehmen und den Bürgern die Gelegenheit zu geben, den öffentlichen Diskurs darüber, wie sie mit dem Unglücksort zukünftig umgehen wollen, weiterzuführen.

Er ist für uns, wie für die, die Leben und Gesundheit dort ließen, ein Schicksalsort.

Ich bitte Sie deshalb inständig, uns allen ausreichend Gelegenheit zu geben, nach Möglichkeiten zu suchen, die der Toten würdig und den Lebenden tröstlich sind.

Mit freundlichen Grüßen

Mimi Müller

Duisburg21

Hier noch ein Artikel von Xtra news

Ich kann die Enttäuschung von Herrn Rodenbücher gut verstehen. Aber …

Er ist noch ein junger Mann,  da neigt man naturgemäß zur Ungeduld. Ich aber bin eine mittelalterliche Dame, die zu allem etwas anzumerken hat:

Sehen Sie mal, Herr Rodenbücher, heute morgen war ich beim Zahnarzt. Für einen Privatpatienten hätte ich gar keine schlechten Aussichten. Ich bin aber „Kasse“.  Für Sie ist das noch sehr weit weg.  Ich aber werde in absehbarer Zeit zu denen gehören , die nur noch ein, zwei Kuchenzähne haben.  „Rücken“ hab ich gezz schon, manchmal bewege ich mich deshalb wie ein Waldschrat.  Ich mag es nicht, wenn man Menschen mittels  Ihres Alters oder Ihrer altersbedingten Gebrechen herabsetzt. Ich weiß, dass Sie sich geärgert haben, und wie,  – ich tue es ja auch.  Aber wir können  großzügig darauf verzichten, zu solcher Art Herabsetzungen zu greifen. Wir haben andere Möglichkeiten uns Gehör zu verschaffen.

Ich habe Sie kennen – und auch schätzengelernt, ich weiß, dass nach all dieser Anspannung und Enttäuschung, der Verzweiflung, Wut und Ohnmacht, sich die Seele ein Ventil suchen muss … Ich beiss dann bevorzugt in die Tischplatte.   Sie sollten kühler werden.  Das geht, wenn Sie die Herzkräfte stärken. Und viel Tee trinken, der lang gezogen hat.  😉

Die Duisburger werden schon noch vor das Rathaus ziehen. Natürlich werden sie das Alles nicht akzeptieren. Aber Sie hatten die Hoffnung, daß Ihre gewählten Vertreter und insbesondere Herr Sauerland spätestens in einer Ratssitzung die Konsequenzen ziehen wird. Ein bißchen Hoffnung hatte auch ich.  Nun wissen wir, das alle Hoffnung vergebens war.  Und die  „stille Zeit“ ist auch abgelaufen…

Das wird schon, Thomas, das wird schon…

Olle Kamellen.

Hier, nur mal so,  quasi zur Abwechslung,   etwas ganz Altes. Es stammt aus dem Jahre 2007.

Das ist durchaus informativ, zeigt es doch, welche Lehren Herr Gerste und das Ordnungsamt aus der Loveparade 2007 ziehen wollten, welche Erkenntnisse man gewonnen hatte…

Anfänge. Der Stratege

Für die Schaffung von Bildern und Meinungsbildern bedient sich die DMG schon länger eines „strategischen Beraters“, dessen schwerpunktmäßige Aktivitäten das Internet im kulturellen Bereich betreffen. Das erste Mal stieß ich auf ihn durch einen Link auf die „Duisburgfans“, Sie wissen schon: der Link, der am Abend des 3.8. nach 21 Uhr bei den „Duisburgfans“ eingestellt wurde und am 4.8. morgens früh um 8 Uhr schon mit der Homepage des Kulturdezernenten verknüpft war… Da habe ich mich natürlich zunächst gefragt, wie der Kulturdezernent denn auf gerade diese Seite gestoßen sein mag. Als nächtlichen Surfer mit Gelegenheitstreffern konnte ich ihn mir beim besten Willen nicht vorstellen…Doch dann las ich einen Glückwunsch.  Der Mann, der den Artikel bei den Duisburgfans schrieb, Herr Tentler, hatte auf Janssen`s Seite auch einen Glückwunsch hinterlassen, den ich Ihnen leider nicht mehr verlinken kann. Der ist jetzt nicht mehr da, wo er war.

Aber ich bin doch einigermaßen froh, ihn dennoch wieder gefunden zu haben. Ich hatte ihn nämlich kopiert. Ist irgendwie so ein Reflex bei mir.  Hier also ist er:

15.08.2010 Herzlichen Glückwunsch!
von Frank Tentler
Lieber Karl,

auch auf diesem Wege gratuliere ich dir zu dieser besonderen Auszeichnung.

Sie zeigt, dass man auch mit ungewöhnlichen und innovativen Ideen, Ansätzen und Projekten erfolgreiches Kulturmanagement vorleben kann.

Viel Erfolg bei den kommenden Projekten in einem einmaligen Kulturhauptstadtjahr.

Mit den besten Grüßen,
Frank Tentler

Das lass ich jetzt erstmal unkommentiert so stehen und mach mir mal ne Kanne Tee.

Anfänge. Herr Gerste arbeitet.

Vom 25. Juli bis zum 30. August, 5 Tage lang, arbeitete Herr Gerste also nach eigenen Aussagen nahezu Tag und Nacht an seinem Urlaubsort. Da er als Geschäftsführer der DMG beschäftigt ist, dürfen wir davon ausgehen, dass er, wie er es selbst auch sagt, für diese als solcher tätig war. Nun hatte er ja schon selbst „überpointiert“ festgestellt, dass es zu jenem Zeitpunkt nichts mehr zu vermarkten gab.  Aber woran hat Herr Gerste denn dann so eifrig und nahezu ohne Unterlass gearbeitet?  In jedem Fall wird er es in enger Absprache mit seinem alleinigen Vertreter vor Ort getan haben: seinem Mit-Geschäftsführer Janssen.

Es ist meiner Meinung nach völlig klar, worin die Tätigkeit der beiden Geschäftsführer zu jenem Zeitpunkt bestand, ja auftragsgemäß bestehen musste. Netürlich ging es nicht darum, den Bildern von der Katastrophe etwas Positives entgegenzusetzen.  Wie könnte man das auch?

Aber das „danach“, die Bilder, die von nun an entstehen würden, die Ansichten, die von jetzt an verbreitet würden: die wollte man positiv beeinflussen.  Den Kampf um die Bilder der Zukunft – den wollte und den musste man gewinnen, denn die eigenen Karrieren sind unmittelbar mit dem Zuspruch zur CDU und zum Oberbürgermeisters verbunden.  Weiterer Schade muss also abgewendet, positive Bilder müssen geschaffen, positive Meinungen verbreitet, Trauer und Zorn in die „richtigen“ Bahnen gelenkt werden.

Da kommt die Idee von Herrn Bunert gerade recht.

Die ist nämlich „ausbaufähig“ und bietet eine geeignete Plattform für alle erdenklichen weitere Aktivitäten.. Man muss das alles nur gut organisieren und koordinieren. Und es wird „koordiniert“

Pro Duisburg koordiniert den „Initiativkreis Trauerspendenmarsch“.

Und auch der „strategische Berater“ der DMG , Herr Tentler koordiniert.

Alles Aktivitäten rund um das öffentliche Erscheinungsbild …

Statt Rat

Moinsen. Ich mag mich noch nicht zu dieser Farce äußern, die sich Ratssitzung nannte.  Für mich war das eine weitere Aneinanderreihung von… Ich las gestern einen Spruch, den ich ganz zutreffend fand. Er ist von Jean Giraudoux:  Nie hat ein Dichter die Natur so frei ausgelegt wie ein Jurist die Wirklichkeit.

Eine Erkenntnis habe ich aber dennoch gewonnen:  Nicht nur Sauerland, nicht nur die CDU – auch alle anderen wollen „modifiziert“ weitermachen. Modifiziert heißt:  Man selbst will in jedem Falle weitermachen. Zwar ist wiederholt von  „Neuanfang“ die Rede, aber sich selbst nimmt man aus. Der Stattrat will weitermachen – und hat sich selbst gestern ebenfalls dahingehend zu entlasten gesucht. Man habe nichts gewußt und nichts wissen können so hieß es immer wieder.

Dazu möchte ich allerdings schon heute morgen etwas schreiben:  Selbst wenn ich geneigt wäre, so einer Argumentation zu folgen ( und das bin ich nicht und habe die Gründe hier schon mehrfach dargelegt) so bliebe doch noch ein Umstand, von dem alle gewußt haben, den niemand reklamierte und der weitreichende Folgen hat:

Sie wußten aus der ersten Ratsvorlage über die Höhe der darin ausdrücklich angesprochenen Versicherungssumme für die Veranstaltung Bescheid. 3,5 Millionen – für eine Veranstaltung, von der sie annehmen mussten, daß 1,4 Millionen Menschen sie besuchen. Denn dass die Zahl gelogen waren, das sagen sie ja, hat ihnen ja niemand gesagt.  3,5 Millionen Haftpflicht für 1,4 Millionen Menschen. Hoffnungslos unterversichert – und dem haben sie zugestimmt! Da hat sogar der Veranstalter noch was oben draufgelegt, während das von ihnen entweder nicht gelesen wurde oder man sich nichts dabei dachte.  Der eine wie der andere Grund jedenfalls reicht aus, auch ihre Rücktritte zu fordern. Dafür tragen sie eindeutig Verantwortung.

Was die Bürger wollen ist ein Neuanfang.  Was Sie wollen nennt sich: Weitermachen.