Sie haben schon bemerkt, daß da stand, der Ältestenrat habe getagt? Moment, hier : „Dieser hatte vor einer Woche beschlossen, mit dem Planverfahren für das Krieger-Vorhaben am Hauptbahnhof („Freiheit“) im Dezember zu beginnen.“
Während die Bürger nach wie vor weder informiert werden über das, was schon geschieht, noch über das, was man plant, werden hier die Weichen für Krieger gestellt. Ohne darüber irgendein Gespräch mit den Bürgern zu suchen, macht man weiter…
Und Herr Dressler, Sie lesen ja bestimmt auch mit, das hier: „Ein neues Planverfahren sei „wegen der inhaltlich fast identischen Ziele von Krieger nicht notwendig“ – das hätten Sie wohl gerne so, das glaub ich wohl, aber das habe ich 1. vor nicht allzulanger Zeit „aus Ihrem Hause“ noch anders gehört und 2. glaube ich nicht, dass Sie sich selbst diese „Wende“ ernsthaft glauben. Wenn Sie das Ernst meinen sollten, dann stehen wir uns demnächst auch auf juristischem Felde streitend gegenüber……
Das Innenministerium kann durch Beschluß der Landesregierung ermächtigt werden, einen Rat aufzulösen, wenn er dauernd beschlußunfähig ist oder wenn eine ordnungsgemäße Erledigung der Gemeindeaufgaben aus anderen Gründen nicht gesichert ist. Innerhalb von drei Monaten nach Bekanntgabe der Auflösung ist eine Neuwahl durchzuführen.
Es sollte schnellstens mal jemand darüber nachdenken, einen entsprechenden Brief an die Ministerpräsidentin zu schreiben und diese aufzufordern, einen solchen Beschluss der Landesregierung herbeizuführen.
Hier kann doch von geordneten Geschäfts- und Verwaltungsabläufen nicht mehr die Rede sein, hier weiß doch die eine Hand nicht, was die andere tut, jeder bezichtigt jeden der Geheimverhandlungen, man bescheinigt sich über die Presse gegenseitig Unfähigkeit, der Rat hat längst schon seine Ohnmacht eingeräumt. Was muss eigentlich noch passieren, bis sich irgendjemand in dieser Republik einmal erbarmt und ein paar ganz deutliche Worte spricht zu diesem unsäglichen Gebaren der hiesigen Politiker und diesem erbärmlichen Schauspiel ein Ende setzt ?
Meine Damen und Herren, das ist ganz und gar unmöglich, was sie hier sowohl hinter verschlossenen Türen wie auf öffentlicher Bühne nun seit Monaten bieten. Das ist den Bürgern in keiner Weise mehr zuzumuten!
Der neu zu wählende Rat ist dann auch sicherlich und endlich! in der Lage die erforderliche Mehrheit für die Abwahl des Oberbürgermeisters zu stellen.
Diese unseligen Duisburger Verhältnisse sind in keiner Weise mehr hinnehmbar!
Es gibt noch eine ganze Reihe von weiteren „Vorfällen“, inbesondere, was Schmähungen und Diskreditierung von Journalisten, Beleidigungen und Ehrverletzungen Dritter angeht. Da komm ich, falls notwendig, ebenfalls noch drauf zu sprechen.
Im Moment aber möchte ich mich gemeinsam mit Ihnen auf diese beiden „Fälle“ konzentrieren
Sie kennen nun die öffentlich zugänglichen Fakten zum „Fall“ Gerste/Sagurna und die Geschichte von den Ermittlungen in den Redaktionsräumen von Radio Duisburg.
Welche Fragen sich daraus ergeben, ob wir die vielleicht sogar beantworten können, auch die, die Rainer Zimmermann noch nicht beantworten konnte – darauf kommen wir dann…
nach dem Tee….
Falls ich nicht spazieren gehe. Uns läuft nix weg. Schon gar nicht die Zeit…
Da war noch eine unbeantwortete Frage eines besorgten Lesers: Ob ich mir selbst keine Sorgen mache? Um mich? Nein. Das tue ich nicht. Ich habe keinerlei Anlass dazu. Es ist wie Herr Zimmermann sagte: Noch leben wir in einem Rechtsstaat. Und was mich und die Kollegen angeht, die ich kenne:
Die Sache mit Radio Duisburg war folgende gewesen:
Im April 2008 hatte der Lokalsender exclusiv darüber berichtet, daß die Stadtspitze die Absicht habe, das Theater am Marientor zu verkaufen – und zwar zu einem „Schleuderpreis“.
Was Radio Duisburg damals berichtete war inhaltlich völlig korrekt. Alle Zahlen und Angaben waren nämlich einer Ratsvorlage entnommen – und zwar der, für die nächste Ratssitzung, auf der der Verkauf in nichtöffentlicher Sitzung zur Beschlussfassung anstehen sollte.
Dieses Zitieren aus der nicht öffentlichen Ratsvorlage, führte dann im Juni 2008 dazu, daß „die Kriminalpolizei“ in den Redaktionsräumen des Senders ermittelt hat. Die Stadtspitze hatte Anzeige gegen Unbekannt erstattet, wegen Verdachtes des Verrates von Dienstgeheimnissen. Ein solcher war ja die Weitergabe einer Beschlussvorlage für die nichtöffentliche Sitzung.
Rainer Zimmermann fand für das Vorgehen der Stadtspitze deutliche Worte. Er verwies darauf, dass ein solch außerordentlicher Vorgang ( Verramschung) der Öffentlichkeit rechtzeitig zur Kenntnis gegeben werden müsse, er verwies darauf, welche Aufgaben eine freie Presse habe.
Er machte dann auch darauf aufmerksam, daß sich dieser Vorgang nahtlos einreihe, in eine Vielzahl lautstarker Beschwerden von Ratsmitgliedern, ihnen werde bei allen möglichen und unmöglichen Anlässen mit Klage gedroht.
Und er stellte die Frage in den Raum, ob es sich bei diesen Vorgängen um Methode handele, ob die Einschüchterung von Politikern, Beamten und Journalisten auf ebenso brachiale wie plumpe Art, der neue Stil des Umgangs der Stadtspitze seie – oder eher dem nahenden Wahlkampf zuzurechnen seie. Er forderte den Oberbürgermeister auf, diesem „unguten Treiben“ Einhalt zu gebieten.
Dann schloss er seinen Wochenkommentar mit den Worten:
„Solche Holzhammermethoden vergiften nur das politische Klima und das auch noch ohne ihr mögliches Ziel zu erreichen: die Medien werden in einem funktionierenden Rechtsstaat auf diese Weise nämlich niemals mundtot gemacht werden – und ich glaube, das ist auch gut so.“
Abend im Kerzenschein. Sie sind bei uns. Immer. Uns nah. In jedem Augenblick. Und wollen, dass wir leben. Und in jedem Moment das Leben lieben. Wie wir sie lieben. Immer. Und unvergessen.
Wo war ich gestern stehengeblieben? Moment… das alberne Fax. Ja, albern. Ich find es albern. Anders kann ich das nicht finden und schon gar nicht als „hochkriminellen Akt“. Das ist einfach nur saublöd. Nicht einmal die Redakteure sind auf diesen Unfug hereingefallen…. Es gibt Leute, die sollten einfach die Finger von der Satire lassen. Kann einfach nicht jeder.
Dass das Fax von einem Sauerland-Fan stammen soll, um die Kritiker zu diffamieren, glaube ich eher nicht. Das wäre nämlich nüchtern, planvoll, zielgerichtet und intelligent. Auf diese Weise hat sich da bisher allerdings noch keiner hervorgetan…
Wo war ich stehengeblieben…Die Staatsanwaltschaft einschalten… Staatsanwalt hier, Staatsanwalt da… die Kommentare….Kessie…und die „Jungs von Herrn Schäfer“…
Genau…Jetzt hab ichs wieder: Herr Gerste und Herr Sagurna. Das war es. Darüber wollte ich Ihnen schreiben. Diese Irritation. Die Geschichte, die da gerade diesen bemerkenswert friedlichen medialen Ausgang genommen hat, in einer Stadt, in der ansonsten Schweigen herrscht. Hier. Das ist der Link.
Ich möchte Sie hier auf folgende Textstelle aufmerksam machen:
Gerste: „(…) nehme ich die öffentliche Entschuldigung des Herrn Sagurna an und ziehe die bei der Staatsanwaltschaft Duisburg gestellte Strafanzeige, die nach polizeilichen Untersuchungen zu Ermittlungen gegen Herrn Sagurna geführt hat, zurück.“
Merken! Dann bitte ich Sie , folgende Artikel noch hinzuzuziehen. Diesen
Da ist vieles ausserordentlich aufschlussreich, es lohnt sich, ihn ebenso durchzulesen, wie die Kommentare, – wo wir auch im April schon dem „duisserner“ begegnen – einem ebenso eifrigen wie blindem Befürworter Sauerlands.
Behalten Sie aber bitte diese beiden Textstellen besonders im Kopf:
1. Über sie (AdRed.: Gerste, Vogt und Sauerland) wurde im Netz geschimpft, gelästert, polemisiert.
2. Vor wenigen Wochen hat der Staatsschutz der Polizei bei einer Hausdurchsuchung bei Bruno Sagurna ein Laptop beschlagnahmt und den Meidericher als Beschuldigten vernommen.
Und dann gibt es da noch diesen Artikel, mal so zwischen drin, ein kleiner Sachstandsbericht, damit das Thema nicht einschlief und der mündet dann in diesem Schlusssatz:
„Sollten die Vorwürfe zutreffen, drohen Sagurna empfindliche Strafen.“
Das sind die Fakten, so, wie Sie sie der Zeitung entnehmen können. Fakten, die Fragen aufwerfen. Dringende Fragen.
Und es gab da noch einen „Vorfall“ im Duisburger Stadtgeschehen. Da stand „die Staatsanwaltschaft“ eines Tages in den Reaktionsräumen von Radio Duisburg. Und der frühere Chefredakteur Rainer Zimmermann sah sich zu einem recht scharfen Kommentar veranlasst…
Die Geschichte erzähle ich Ihnen morgen. Und dann schreib ich Ihnen auch, was mir so seltsam vorkommt, und welche Fragen ich habe…
Mögen in Duisburg heute die Fenster mit Kerzen erleuchtet sein.
Bei Ihnen: Allerheiligen. Ein arbeitsfreier Tag. Hier, in der Hansestadt Hamburg, im protestantischen Norden: Ein Tag wie jeder andere. Gestern? Halloween. Von „Reformation“ nur noch am Rande die Rede…
Man feiert hier oben auch nicht das Martinsfest. Hier gibt es Laternenfeste. Irgendwann so Ende Oktober. Kann jeder halten, wie er will. Das St.Martins-Lied wird hier nicht gesungen und keinesfalls reitet einer vorneweg. Kein armer Mann im Schnee. Keine Mantelteilung…
Das ist eine meiner frühsten, ganz bewußten, Erinnerungen an einen Akt der Nächstenliebe. Noch bevor ich etwas von Christus gehört habe, vom Doppelgebot der Liebe, erfuhr ich davon durch das St. Martins-Fest. Ich wußte nichts von Konfessionen und Religionen und verfolgte mit der Laterne in der Hand mit den offenen Augen und dem großen Herzen eines Kindes einen einzigartigen Akt der Nächstenliebe. Von dem Moment an, da ich das Lied hörte, am Feuer stand, zum allerersten Mal dem Schauspiel zusah, wußte ich, um das Wesentliche im Leben. Wußte von Armut und Reichtum, vom gerechten Teilen, von den Akten der Nächstenliebe. Meine Familie, die eine evangelische ist, beließ mich in Glaubensdingen frei. So durfte ich gehen, wohin ich wollte, ich durfte selbst nach Gott suchen, auf allen Wegen mich von ihm finden lassen – auch auf denen der Katholiken…Doch das ist eine andere Geschichte…
St.Martin jedenfalls hatte für mich als Kind eine herausragende Bedeutung. Nicht als Heiliger, denn darüber vermochte ich mir kein Urteil zu bilden, aber als Mensch, der seine zentrale Bedeutung einem Akt der Nächstenliebe verdankte. Martins Handeln wurde mir Vorbild. Der Mann war zu Recht berühmt, befand ich in meinem Kinderkopf und eiferte ihm nach. Unbelastet durch jedweden religiösen Krempel und Ballast, sei er evangelisch oder katholisch, erlebte ich jedes Martinsfest wie ein geheimnisvolles Schauspiel, voller Andacht und Freude stand ich im Schein des Feuers und schaute gebannt zu. Und immer , in jedem Jahr, siegte erneut die Menschlichkeit über Kälte, Armut und Tod…
Es hat mich schon gewundert, in Duisburg, als vor einigen Jahren es anfing damit, daß in einigen Kindergärten plötzlich nur noch „Laternenfeste“ gefeiert werden sollte. Ohne jedweden Bezug zu Martin, weil: ohne jeden Bezug zur Religion, weil: multikulti – alle Kinder sollen teilnehmen können. Diese Verleugnung der den Laternenumzügen zu Grunde liegenden Geschichte, so befand ich, damals wie heute, ist armselig und sie zeigt die ganze Hilflosigkeit derer, die keine Antworten mehr haben, auf die drängenden Fragen unserer Zeit. Man beraubt die Kinder der Welt, gleich welcher Religion ihre Eltern angehören, einer einzigartigen Geschichte, eines Beispieles gelebter Liebe zum Nächsten. Darüber hinaus nimmt man ihnen die Möglichkeit, die Glaubensgeschichten der jeweils Anderen kennenzulernen, unterbindet Neugier und die Entwicklung von Toleranz. Wer seinen Kindern verbietet, sich in dieser Gesellschaft in dieser Hinsicht frei zu entwickeln, ist in meinen Augen von zweifelhafter Erziehungsfähigkeit und wer dem Vorschub leistet, in dem er die religiösen Feste seines Kulturkreises ihres Wesenskernes beraubt, damit alle mitmachen können und auf eine Kerze (sei sie auch in einer Laterne) zu reduzieren sucht, ist in meinen Augen um keinen Deut besser. Da sind wir dann nicht mehr weit weg von den Jahresendzeitfiguren …
Unter „Freier Religionsausübung“ verstehe ich auch das praktische Ausüben der eigenen. Eine Verleugnung der eigenen Wurzeln gehört für mich ebenso nicht dazu, wie diese „innere Leere“. Der Geist Gottes kann zwar auch in einem ausgehöhlten Kürbis sein, aber er kann nicht im Martinsfest nicht sein. Wenn nun aber schon im protestantischen Hamburg die Sinnentleerung des Martinsfestes, seine „Entchristianisierung“ im Vergleich zum katholischen Duisburg soweit fortgeschritten ist, dann sollten wir, wenn wir uns schon daran machen, die Glaubenspraxis anderer zu kritisieren, auch mal daran machen, uns unsere eigene zu betrachten…
Heute ist Allerheiligen.
Ich werde Kerzen ins Fenster stellen, für die, die bei der Loveparade ihr Leben ließen. Und auch für all die, die ich selbst im Laufe der Jahre verlor und für all die anderen, die vor uns gingen.
Ich bin gebeten worden, ein Wort zum Sonntag zu schreiben, anlässlich dieses Artikels hier. Das will ich gerne tun und zwar zu dem Schlusssatz:
„Anschließend wies Sauerland im Düsseldorfer Landtag auf die prekäre Finanzlage der Kommunen hin. Zum Thema Loveparade will er nichts mehr sagen: „Ich blicke nur noch in die Zukunft.“
Aber weil da ein Wort nicht ausreicht und ich ja heute frei habe, werden Sie sich gedulden müssen. Müssen Sie eh schwer üben: geduldiger zu werden. Und dann: unduldsamer.
Da befasse ich mich seit 2 Tagen ganz intensiv mit verschiedenen Vorfällen in den vergangenen Jahren, ausgelöst durch einen Bericht in Sachen Gerste und Sagurna – da les ich heute morgen dies.
Ich kann nicht sagen, daß ich das wirklich erheiternd finde. Eher wirft es eine ganze Reihe von Fragen auf. Was genau mich daran nachdenklich macht, erzähl ich Ihnen morgen, denn dieses Wochenende habe ich mir am Freitag schon geschenkt und genieße es so, daß ich gar nicht daran denke, es mit jemandem anderen als mit meinem Mann zu teilen.
Sie können ja schon mal drüber nachdenken, wer diesen Brief geschrieben haben könnte. Mich dürfen Sie bei Ihren Betrachtungen dazu ausnehmen – ich versichere Ihnen: Ich war es nicht. Und ich habe auch nicht die geringste Idee, wer es gewesen sein könnte. In einem Krimi würde man sich jetzt die Frage stellen: Wem nützt es ?
Eine Frage, die uns ja sicher dann die Staatsanwaltschaft beantworten wird. Die ist ja eingeschaltet worden. Wie sie auch eingeschaltet worden war, in diesem Streite zwischen Gerste und Sagurna, also dieser Sache, mit der ich mich seit ein paar Tagen befasse und die mich brennend interessiert.
Was mich an all dem so „irritiert“, das erzähle ich Ihnen bei nächster Gelegenheit…Heute ist Reformationstag. Morgen Allerheiligen, übermorgen Allerseelen. November. Den Buß- und Bettag hat man „gestrichen“. Ein evangelischer Feiertag, der auch Katholiken gut zu Gesicht stünde:
„Es geht bei diesem Tag nicht um Büßen für begangene Vergehen im Sinne von „bestraft werden“, sondern um eine Haltungsänderung, eine Umkehr zu Gott hin.“
Ich wünsche Ihnen noch einen gesegneten Sonntag. Die Hoffnung bleibt. Möge der Himmel uns behüten.