Bereit zu neuer Mehrheit.

Die Grünen sind also jetzt bereit. Das wird die SPD freuen. Hat sich das Warten ja gelohnt.  Jetzt müssen Sie, liebe Leser, für sie nur noch den Oberbürgermeister wegdemonstrieren – dann sind die Spezialdemokraten ja am Ziel Ihrer Wünsche.  Dann hat sich das eigene Durchhalten für die Statträte „von der anderen Seite“  ja gelohnt, dann ging die Rechnung, die man im Weiteren aber immer noch ohne Sie macht ja auf. Man kann wieder Mehrheiten stellen und durchziehen, was man möchte, man wird dann wieder selbst einen politisch kontrollierten Oberbürgermeister stellen – und dann kann das ja alles weitergehen wie bisher.  Wie in all den vergangenen Jahrzehnten, wo sich hier so ziemlich jeder , der die Möglichkeit dazu hatte, in dieser Stadt schamlos und voller Eigennutz an die „politische“ Arbeit machte.  Wo es an Möglichkeiten fehlte, wurden sie geschaffen…

Und in einigen Duisburg 21 – Gruppierungen wird auch heute noch darüber geredet, ob denn der Stattrat wohl auch zurücktreten müsse…

Ich habe mich dazu schon so oft geäußert, daß ich das nicht erneut tun werde. Das können Sie nachlesen. Natürlich muss er.  Das steht für mich völlig ausser Frage. Die politische Verantwortung haben alle zu tragen, die taten, duldeten und unterliessen.  Der Oberbürgermeister zwar zuerst – aber selbstverständlich gefolgt von dieser „schweigenden Mehrheit“, die zuließ und zulässt, was hier Tag ein, Tag aus, geschieht. Wenn der Stattrat,  was ich allein schon verwerflich finde, glaubt,  sich mit  „Nichtstun“ entlasten zu können, so hat er doch in einem Falle getan:  Dieser Stattrat hat ohne Nachfrage, ohne jede Anmerkung, ohne mit der Wimper zu zucken, AKTIV, einer Versicherung zugestimmt, deren Deckungssumme jedem Ratsmitglied für seine eigene private Haftpflicht nicht ausgereicht hätte. Dafür! und für die Demütigungen, die die Angehörigen seither ausgesetzt sind, wenn sie finanzielle Hilfe brauchen, dafür trägt dieser Stattrat in jedem Falle die Verantwortung.  Lesen hat jeder gekonnt.  Stutzig hätte angesichts der lächerlichen Summe von 3,5 Millionen bei erwarteten 1,5 Millionen Menschen jeder werden müssen! Aber es interessierte durchgängig nur die Kostenfrage…

Die Zeitungsmeldungen werden ohnehin mit jedem Tag dramatischer – an allen Ecken und Enden drohen die Kartenhäuser einzustürzen, die sie Leuchtturmprojekte nennen – dennoch machen sich alle schon an die nächsten. Und wieder sind dazu alle Mittel recht…

Und Sie ? Und damit meine ich nicht die Löwenzähne, sondern tausende Andere, die hier Tag für Tag mitlesen. Was tun Sie?  Was ist mit Ihnen? Ich seh Sie nicht. Jedenfalls nicht auf der Strasse. Ich kennen Ihre genaue Zahl, erfahre sie jeden Tag neu – aber ich seh sie nicht. Und ich hör auch nix von Ihnen.  Allerdings schrieben mir einige.

Und dazu, – da möchte ich Ihnen etwas schreiben. Gleich…

Schrottinsel
Schrottinsel

Zufall !

So, nun weiß ich es genauer, auch wenn ich es im Einzelnen nicht wiedergeben kann. Fazit:  Der Server war wegen eines technischen Defektes nicht erreichbar – ein „virtueller Angriff“ kann in diesem Fall sicher ausgeschlossen werden. Es wurde nicht gehackt.

Ahhhhh! Da isse ja widder !

und „auf Sendung“. Das ist schön, das ist prima – und war ja auch gar nicht anders zu erwarten. Wenn Spezialisten am Werk sind, mit denen man sich blind verständigen kann, da kann doch gar nichts „schief“ gehen. Danke!

Es geht mir gut, Danke der Nachfrage, ich habe die seitenlose Zeit sinnvoll genutzt und mich amüsiert. Ein bißchen auch, ich gebs zu, über die ganze Aufregung. Schön! Schön dass Sie sich Gedanken machen – und worüber! Dass Sie sich diese Gedanken überhaupt machen (müssen) – das sollte Ihnen so zu denken geben, daß Sie den Hintern mal von der Couch bewegen…

Was war ? Gehakt? Keine Ahnung. Das werd ich schon noch erfahren – jetzt würde ich mit meiner Neugier nur andere bei der Arbeit stören… Bis dahin wundern  mich einstweilen die Zufälle. In der vergangenen Woche hat es einen „virtuellen Angriff“ auf die Rheinische Post – online gegeben, mit dem Ziel, Nutzer und deren Passwörter auszuspionieren. Die Redaktion sah sich veranlasst, ihren Nutzern die Änderung des Passwortes zu empfehlen, insbesondere, wenn dieses auch für andere Anwendungen verwendet wird. Etwa zeitgleich wurde die Inernet-Seite von Duisblog „zerschossen“. Keine Ahnung, was da so im Einzelnen passiert, bei so einem Beschuss oder wie genau die technischen Begriffe dafür sind, – eins habe ich jedenfalls verstanden:  Wir befinden uns seit etwa eineinhalb Wochen in so einer Art „virtuellem Krieg“.  Auch einem trojanischen – denn ebenfalls in der letzten Woche hatten 3 Mitglieder des Duisblogs Trojaner auf ihrem Rechner.  Meine Abwehr stand:  Der Eindringling wurde auf frischer Tat ertappt, gehörte aber nicht derselben Gattung an,  wie die Anderen.  Wahrscheinlich gibt es für spezielle Tagebücher auch spezielle Spione – keine Ahnung und ist am Ende auch belanglos:  Kein Übel ist jemals von Dauer gewesen – und auch dieses ging vorbei.  Wir werden schon noch erfahren warum…

Und sollte es sich dabei dann tatsächlich um eine virtuelle Attacke gehandelt haben, tja …

Freuen wir uns einstweilen, dass wir wieder beieinander sind – Sie und ich. Montag. Ein guter Tag.

Zügig ? Windig!

“ Die Stadtplanung schlägt vor, einen städtebaulichen Vertrag und einen Erschließungsvertrag mit Investor Kurt Krieger abzuschließen.“

Ich kann nur ganz eindringlich davor warnen, auf diesem Weg nun Fakten schaffen zu wollen.

Meinen Geduldstampen haben Sie jetzt bis auf einen einzigen seidenen Faden  strapaziert…

Und das ist nun wirklich das allerletzte Mal, dass ich Sie auffordere, mit statt gegen die Bürger zu arbeiten…

update:

Ich habe mich gewundert, wieso das auf einmal auf der Tagesordnung stand ( das hatte ich nicht gelesen) und musste feststellen, daß hier – wiedermal! – ein Nachtrag, datiert vom 5.11. gemacht wurde:

N A C H T R A G
zur öffentlichen Sitzung der Bezirksvertretung Mitte
am Donnerstag, dem 11.11.2010, 15:00 Uhr
Rathaus Duisburg, Saal Wuhan (Zi. 300)

Die Tagesordnung wird wie folgt ergänzt bzw. erweitert:

( hier folgen 49 !!! Nachträge, unter denen dann auch  dieser gefunden werden kann. ) :

48.  DS 10-1984 Drucksache zum neuen Planungsentwurf „Alter Güterbahnhof / Duisburger Freiheit“

Hierzu merke ich an:

6 Tage vor der Sitzung wird mal wieder ein „Nachtrag“  getippt – keine Ahnung, wie lange der brauchte, um bei den Bezirksvertretern zu sein. Tischvorlage?

Diese hier mittlerweile üblich gewordene Praxis ist unerträglich. So kann sich niemand gewissenhaft auf eine Sitzung vorbereiten, so !!! haben auch die Bürger keine rechtzeitige Kenntnis von Vorhaben.

Ich fordere den Rat der Stadt auf,  diese zur Regel gewordene Nachtragspraxis unverzüglich abzustellen! Sie kommen Ihren Verpflichtungen zur rechtzeitigen Information der Öffentlichkeit nicht im erforderlichen Umfang nach.  Es wird zu prüfen sein, ob die unter diesen Umständen getroffene Entscheidungen rechtlich angegriffen werden können.

Bruder Tuck, prüf doch mal, wer für die Überprüfung solcher Vorgänge  zuständig ist (Bezirksregierung?) und für Abhilfe sorgen kann. Dasselbe gilt für  „Nichtöffentlichkeit“ und „Dringlichkeitsbeschlüsse“. Eingabe! Beschwerde!

Moral oder weg damit – das ist die Frage

Heute Morgen? Bin ich einigermaßen ratlos. Vielleicht hat es etwas zu tun damit, daß mit dem gestrigen Geschehen eine Grenze überschritten worden ist. Eine Grenze, die nicht nur die meine ist, aber eben auch: meine.

Ich habe mich als Kind schon gewundert, über den Umgang der „Erwachsenen“ mit dem, was sie mir als „Gebote“, „Werte“ „Tugenden“ und „Moral“ nahezubringen suchten.  Zwar legten sie in ihren Ansprachen an mich ausserordentlichen Wert auf all dies, aber zwischen dem, was sie mir beibringen wollten und dem, was sie selbst taten, da lagen zuweilen Welten. Die „Erwachsenen“, das stellte ich schnell fest, legten gerade in den Dingen, die sie mir als wünschenswert priesen, selbst eine bemerkenswerte Schludrigkeit an den Tag.  Ich erinnere mich noch genau an den Moment,in  dem ich zum ersten Mal feststellte, daß auch meine Mutter davon nicht frei war. Dieselbe Frau, die mir von dem Kind in der Krippe erzählt hatte, von einem Menschen, der als unbedingte Handlungsempfehlung „Liebe“ gab, und empfahl,  statt zurückzuschlagen, auch die andere Wange noch hinzuhalten –  dieselbe Frau, meine Mutter, fand für mich keinen Trost, wenn ich in Auseinandersetzungen, im Sandkasten, im Kindergarten, auf dem Schulhof,  genau dies tat und die andere Wange auch noch hinhielt.  „Komm nicht nach Hause und heul“ sagte sie dann „Wehr Dich!“ Da war kein Lob dafür, dass ich mich hatte verprügeln lassen, und auch kein Trost, weil die eine Wange nun so weh tat,  wie die Andere. Keine Rede mehr von der Seligkeit der Sanftmütigen. Ich wurde abgewiesen, trostlos fortgeschickt, damit ich „endlich“ !!! lerne, mich zu wehren… Im Laufe der Jahre, und ich wurde selber erwachsen darüber, habe ich feststellen müssen, dass für die meisten Menschen, zwischen dem, was sie für wünschenswert erachten, für richtig erkannt haben und gut und dem, was sie am Ende tun, doch ein Unterschied liegt.  Denken, Fühlen und Handeln sind nicht deckungsgleich. Und die Stelle, an der das, was eine Einheit sein sollte, auseinanderfällt, ist die immer Gleiche:

An all die Vorgaben, die er für wünschenswert hält, an seine „Moral“ fühlt der Mensch sich in den allermeisten Fällen nur gebunden, wenn sein Gegenüber sich ebenfalls daran hält. Und in jeder einzelnen Situation, in der es das nicht tut, stehen wir vor der Frage,  ob wir uns, angesichts dieser Tatsache, dran halten – oder aber uns unserer eigenenen Moral gleichfalls entbunden sehen, weil der andere sich entbunden hat. Ein schlimmes Dilemma. Was uns in einer solchen Situation ja droht, wenn wir uns an den Wertekanon noch halten, ist ja in den allermeisten Fällen nichts anderes als die berühmte Arschkarte.

Ich denke, dies ist der tiefste aller menschlichen Konflikte, den wir da mit uns austragen müssen, er zieht sich durch alle Zeiten und alle Menschen. Vielleicht ist das die Ursuppe, aus der jeder nur selbst steigen kann, die letzte Frage, die jeder für sich selbst beantworten muß. Der Punkt, an dem sich unsere Ganz-Mensch-Werdung erst entscheidet. Bis dahin: Ein Drahtseilakt, den wir täglich neu vollbringen müssen…

Die Fragen, die sich mir als Kind schon stellten, bewegen mich heute noch, auch wenn ich sie damals schon grundlegend für mich beantwortet habe.  Die immergleiche Frage. Und meine immergleiche Antwort darauf.  „Meine“ Moral hängt nicht vom Tun der Anderen ab.

Herr Sauerland kann mich nie dazu bringen, verantwortungslos zu sein, nur weil er es ist.  Er kann mich nicht dazu bringen meinen Anstand zu vergessen, nur weil er keinen hat. Und er kann mich auch nicht dazu bringen, ihn öffentlich zu demütigen, weil er andere öffentlich demütigt.

Seinen Unmut, auch laut,  zu demonstrieren, sich zu verweigern, wenn die Rückkehr zur Tagesordnung gefordert wird, das ist eine Sache. In solche Handlungen überzugehen, eine andere, für mich inakzeptable. Da ist der eine für mich um keinen Deut besser als der Andere.

Ich empfinde nicht die geringste Genuugtung und auch  keine klammheimliche Freude über das Geschehen. Auch wenn ich nachvollziehen kann, warum in dem ein oder anderen diese Gefühle aufsteigen, so sind sie mir selbst völlig fremd.

Abgesehen davon, daß es für unser Gemeinwesen überlebenswichtig ist, dass wir uns dessen annehmen, was in dieser Stadt passiert ist und noch passiert, was man, neben der Loveparade, noch alles für plante und plant, und welcher Mittel man sich dabei bedient.

Man kann Herrn Sauerland überhaupt nicht tiefer treffen, als sich dieser „Dinge“, seiner Politik, ernsthaft prüfend anzunehmen. Über „seine“ moralische Frage, seine Verantwortung für die Loveparade, lässt er mit sich nicht reden, daran ändert auch kein KinderKetchup etwas. Also muss man sich um so mehr dessen annehmen, was er als seine ureigenste Domäne betrachtet:  dieser Stadt, die Beute politischen Habgier  und Willkür geworden ist.   Da, genau auf diesem Boden, da muß man jenen begegnen, die sich weigern, Verantwortung zu tragen. Und genau da sind auch die entscheidende Fehler gemacht worden und zu finden, die dann auch zu dem führen werden, was hier als Einziges von Herrn Sauerland anerkannt zu werden scheint:  zu juristisch verwertbaren Ergebnissen.