Aus gegebenem Anlass
Vor dem Hintergrund diverser Presseveröffentlichungen (hier eine aus dem Wirtschaftsteil der RP) der vergangenen Wochen, bitte ich alle Mitstreiter, (nicht ohne Grund) sich einige Tagebucheinträge aus dem vergangenen Jahr in Erinnerung zu rufen, veröffentlicht in der Zeit vom 13. August bis zum 21. September 2010 .
Insbesondere geht es um Folgende (Chronologie: ältester Eintrag unten, nach oben sortiert):
http://mimimueller.de/unkategorisiert/netzwerke/
http://mimimueller.de/unkategorisiert/stiftungen/
http://mimimueller.de/kapitel3-macht/auch-kleine-steine-ziehen-grose-kreise/
http://mimimueller.de/unkategorisiert/wohin-man-auch-sieht-stiftungen/
http://mimimueller.de/kapitel3-macht/andern-was-sich-andern-lasst/
http://mimimueller.de/unkategorisiert/frau-grillo-ubernehmen-sie/
http://mimimueller.de/unkategorisiert/die-nebenregierungen/
http://mimimueller.de/unkategorisiert/der-denkkreis/
Auf die o.g. Presseveröffentlichung in der RP hat Dr. Wittsiepe mit einem Kommentar bei xtra-news reagiert.
Ich bitte Sie, sich vor diesen Hintergründen, alles Geschehen der vergangenen beiden Wochen in Erinnerung zu rufen und richten Sie hierbei Ihr ganz besonderes Augenmerk auf die Berichterstattung in der Rheinischen Post. Und überlegen Sie, was Sie sonst noch so gelesen haben, auch in den Foren.
Und über ALLES, was Ihnen dazu auf- und einfällt: Da denken Sie bitte mal ganz besonders intensiv nach. Und hören Sie nicht zu früh auf damit…
Stellen Sie sich das einfach so vor, als spielten Sie Schach. Da achtet man auch ganz genau auf die Züge seines Gegners, man versucht seine Absicht zu ergründen, die nächsten Züge vorauszusehen – und versucht seinen Spielaufbau zu durchkreuzen. Neben der geschickten Verfolgung des eigenen Zieles muß man den Gegner und sein Tun stets im Auge haben – und auf alles vorbereitet sein. Damit es einen nicht „kalt“ erwischt. Auf eine Art, mit der man gar nicht gerechnet hatte…
Für einen Freund
Von ganzem Herzen alles Gute, viel Glück und viel Segen . Klicks Du hier.
Morgendliches
Das Hamburger Abendblatt mit Lokalteil Duisburg. Köstlich!
ohne Betreff. Tief betroffen.
Ich kündige dann auch mal eine Erklärung an.
Alles unter Kontrolle bringen
Es sollte ganz schnell jemand Unterschriftenlisten zu den Schrebergärtnern und allen Vereinen und Vereinsheimen bringen. Das ! nenn ich wirklich asozial. Und Ihnen ist hoffentlich auch klar, daß man sich nicht nur neue Einnahmequellen zu erschließen wünscht? Das ist schon in etwa richtig, was da in der Überschrift steht: Stadt kontrolliert Vereine. Zutreffender wäre im Moment allerdings: Stadt will Vereine kontrollieren.
Denn das ist es auch: Ein massiver Angriff auf das Vereinsleben, ein erheblicher Eingriff in das soziale Leben. Und er kommt zu einem Zeitpunkt, wo das Selbstbewusstsein der Duisburger gerade zu erstarken beginnt. Wo sich die Duisburger zusammenfinden, um ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, wo sie nach dieser unsäglichen Zeit der Verantwortungslosigkeit um ihr Ansehen in der Welt und eine neue Identität ringen.
Das Erstarken dieses neuen, gerade wachsenden Gemeinschaftsgefühl auf gerade diese Weise zu torpedieren, unterlaufen zu wollen, das nenn ich niederträchtig.
Es zeigt vor allem Eines: Dass man sich nun, wo Sie sich nicht mehr belügen zu lassen bereit sind, wo man Sie nicht mehr in Unmündigkeit und Ohnmacht halten kann, auch bereit ist, sich offen gegen Sie zu richten. Die Daumenschrauben sollen angezogen werden. Das sollte Ihnen weitere Ermutigung sein auf Ihrem Weg zu Mehr Demokratie. Lassen Sie sich nicht beirren!
Übrigens: Die Freiwillige Feuerwehr hier, in Langenhorn, hat beim Osterfeuer und beim Sommerfest ganz geniale Ess- und Getränkestände. Jeder kann sich da etwas leisten. Und klar haben die, trotz niedriger Preise auch eine „Gewinnerzielungsabsicht“ – die brauchten beim letzten Mal nämlich dringend einen Bus für die Jungfeuerwehrleute. Den zahlt ihnen nämlich keiner – obwohl sie unglaubliches und unverzichtbares leisten. Und die Langenhorner, die diese ganz wundervollen Feste genießen, helfen durch regen Zuspruch, auch an der Bar, gerne bei solchen Anschaffungen. Da liegt immer Freude und Gemeinschaft in der Luft, eine richtige Gemeinschaft, bei der sich jeder gern engagiert. Auch ich bin heute Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn. Und kein Wirt in der Umgebung käme je auf die Idee, sich deswegen zu beklagen. Die feiern mit. Am Ostersamstag treffen sich alle auf der Wiese an der Wache. Und freuen sich. Soweit wie ich die Langenhorner kennengelernt habe, bräche hier die Hölle los, wenn jemand es darauf anlegte, ihnen das zu nehmen.
Ich bin sicher, in Duisburg ist das nicht anders.
Stolpersteine und Spuren des Glücks
Ein weiterer Artikel in der RP verdient eingehendere Betrachtung. Dieser.
Zunächst war ich verblüfft und einigermaßen sprachlos, denn ich fühlte mich schon im ersten Moment an die Stolpersteine erinnert und fand die Aktion der Bürgerstiftung deshalb einigermaßen befremdlich. Sie nimmt den Stolpersteinen ihre herausragende Stellung in der öffentlichen Wahrnehmung. Sie leisten einen ganz besonderen, in jeder Hinsicht individuellen, Beitrag gegen das Vergessen. Ihnen gehört derzeit noch und gebührt auch die ungeteilte Aufmerksamkeit.
Nach einigem Überlegen kam ich dann zu dem Schlusse, daß es nicht anders sein kann, als dass man seitens der Bürgerstiftung den Umstand übersehen haben muss, dass man die Stolpersteine durch die eigene Aktion herabzusetzen droht, zu einer Art „Inflationierung“ beiträgt, wenn man sich auf die hier beschrittene Weise betätigt. Weder wollte noch konnte ich mir vorstellen, daß man sich über diesen Umstand im Klaren gewesen sein könnte oder ihn billigend in Kauf genommen hätte. Ich nahm an, dass man dies „einfach übersehen“ hat, beschloss aber gleichwohl nachzufragen und meine Bedenken zu formulieren.
Dieses Gespräch war mehr als unerfreulich und gipfelte von Seiten meines rethorisch gewandten, und offenbar auf kritische Nachfragen vorbereiteten, Gesprächspartners, nach verschiedenen impliziten auch in expliziter Beleidigung, so daß ich mich zum unverzüglichen Gesprächsabbruch gezwungen sah.
Bis dahin war seinen Worten folgendes zu entnehmen:
Man bestritt eine Ähnlichkeit zu den Stolpersteinen, da man eine andere Ausführung gewählt habe, ferner unterschieden sie sich auch durch den „Verlegeort“ (in diesem Falle: Königstrasse).
Der Künstler seie nicht befragt worden, es gäbe ja auch in anderen Regionen „Bürgersteine“, man wisse nicht, was zuerst da war, Bürger – oder Stolperstein.
Besonders wurde aber darauf hingewiesen, daß man schließlich und zuallererst eine ganz andere Intention habe, nämlich die, den Blick auch auf das Positive zu lenken, an Gutes zu erinnern. Denn, so wichtig es ja auch seie, nicht zu vergessen, so wichtig seie es „in der modernen Zivilgesellschaft“ eben auch, sich des Positiven, des Guten zu erinnern.
Hätte er noch hinzugefügt, man solle den Blick nach vorn, in die Zukunft richten, dann wäre seine Argumentation an dieser Stelle vollständig deckungsgleich gewesen mit der „Imagekampagne für Duisburg“, mit der die Bürgerstiftung die Stimmung der Bürger nach der Loveparade aufzuhellen und von der Frage der Verantwortlichkeit abzulenken sucht.
Ob die „Spuren des Glücks“ integrativer Bestandteil dieser Kampagne sind, vermag ich nicht zu sagen, da möge sich jeder selbst seine Gedanken zu machen.
Ich kann meine Leser nur bitten, davon abzusehen, sich an der Entwertung der Stolpersteine zu beteiligen und „Spuren des Glücks“ auf diese Art zu hinterlassen. Wenn Sie einer caritativen Einrichtung etwas zukommen lassen wollen: machen sie es doch direkt.
An schöne Momente erinnern, das kann man auf viele Arten. Das geht mit vollem Herzen, ebenso wie mit leeren Händen. Spuren des Glücks hinterlassen sie ohnehin am Besten in den Herzen derer, die sie lieben.
Lassen Sie bitte den Stolpersteinen ihren einzigartigen Charakter und verzichten sie an dieser Stelle darauf, ihnen etwas „Positives“ beistellen zu wollen. Das ist ganz und gar unmöglich.
Aus der Mitte der Bürgerschaft
Heute morgen erschien online wie auch print in der Rheinischen Post ein Artikel mit der Überschrift:
OB-Abwahl : NPD sammelt
Der Artikel befasst sich, wie Sie lesen können, mit Ausnahme der letzten beiden Sätze, mit dem Verlauf des Abwahlverfahrens. Auf diese beiden letzten Sätze nimmt man dann aber in der Überschrift Bezug und stellt sie so überdeutlich heraus.
Ich habe soeben mit der Redaktionsleiter Frau Chudobba über die Wahl dieser Überschrift und deren Wirkung gesprochen und eine solche Wahl eindringlich kritisiert. Frau Chudobba konnte meine Argumentation nachvollziehen, stimmte der vorgetragenen Kritik uneingeschränkt zu und wird dafür Sorge tragen, daß die Überschrift online alsbald geändert wird, und sie legt Wert auf die Feststellung, daß ein etwaig durch die Überschrift entstehender Eindruck nicht beabsichtigt war.
Ich will ihr das gern glauben und bin für die Korrektur dankbar, sehe mich aber, auf Grund der Tatsache, daß die Überschrift gleichlautend in der Print-Ausgabe stand und nicht mehr „rückholbar“ ist, veranlasst, hier weitergehend zu kommentieren.
Deshalb noch einmal der ausdrückliche Hinweis, das die Initiative „Neuanfang“ eine bürgerschaftliche Initiative ist, die sich mehr als einmal ganz entschieden jedweden politischen Vereinnahmungsversuchen widersetzt hat.
Diese Initiative kommt aus der Mitte der Duisburger Bürgerschaft und den Herzen derer, die sie ergriffen.
Es gibt derzeit unterschiedliche Versuche einen sich abzeichnenden Erfolg der Abwahlinitiative dahingehend zu unterlaufen, daß man sie, auf verschiedensten Arten, zu diskreditieren sucht, um so die Duisburger von weiteren Unterschriften abzuhalten. Ich bitte meine Leser so herzlich wie eindringlich, sich diesen Versuchen geschlossen zu widersetzen und sich durch Nichts und Niemanden von der Wahrnehmung Ihres demokratischen Rechtes abhalten zu lassen.
Wenn die NPD auf Ihren Internetseiten ankündigt, das Abwahlverfahren zu unterstützen, so ist diese Hilfe, wie die RP zutreffend feststellt, ganz und gar unerwünscht.
Die Initiative grenzt sich entschieden davon ab.
Das ist aber auch alles, was sie tun kann – sie kann ein solches Treiben nicht verhindern.
Nun wird auch noch argumentiert, man wisse nicht, wer da ggf. vor einem stünde und was der denn nun mit den Unterschriften und Daten machen würde.
Das ist richtig, richtig ist auch : Die Duisburger sind nicht blöd!
Die Abwahllisten entscheiden sich ganz deutlich von Kauf- und Mietverträgen aller Art – ein Irrtum über den Inhalt dessen, was man unterschreibt ist ausgeschlossen.
Was persönliche Daten, also Name und Anschrift angeht, so handelt es sich dabei um solche, die böswillige Menschen auch aus anderen öffentlich zugänglichen Quellen und Registern entnehmen könnten.
Wenn also Ängste dahingehend geschürt werden, daß gesagt wird, am Ende habe man dann den Briefkasten voll rechter Propaganda (oder anderer Werbung), so läuft dieses Argument ins Leere. Davor sind Sie auch dann nicht gefeit, wenn Sie auf die Ausübung Ihres demokratischen Rechtes verzichten. Das Gegenteil ist der Fall: Verzichten Sie auf die Ausübung Ihrer Rechte, so leisten Sie Kräften, die sich gegen die Demokratie richten, weiteren Vorschub.
Lassen Sie sich weder durch solche Überschriften noch von „einschlägiger Mundpropaganda“ von der Wahrnehmung Ihres Interesses abhalten. Nehmen Sie Ihre Geschicke auch weiter selbst in die Hand und lassen Sie sich dabei bitte weder von Zeitungsüberschriften, noch von anderen sachfremden Erwägungen, geschweige denn von aus durchsichtigen Motiven geschürten Ängsten davon abhalten.
Bleiben Sie unbeirrbar auf Ihrem Kurs und bei der berechtigten Forderung, der Oberbürgermeister möge seine Pflicht tun und die politische Verantwortung tragen.
Und: Nehmen Sie ihn in die Veranbtwortung! Unterschreiben Sie!
Wenn Altoberbürgermeister Krings davon spricht, daß die Stadt einen Neuanfang, ein neues Selbstbewusstsein braucht, dann ist das kein abstraktes Gut, von dem er spricht.
Dieses Abwahlverfahren ist identitätsstiftend.
Lassen Sie sich dieser Identität, dieses gerade erst erstarkenden, neuen Selbstbewusstseins nicht durch fadenscheinige Argumente und durchsichtige Manöver berauben.
Halten Sie sich tapfer, bleiben Sie unbeeindruckt von den Kulissen, die man um sie herum schiebt. Und, das vor allem:
Bleiben Sie kritisch. Auch und gerade wenn Sie Zeitung lesen. So manches, was man schwarz auf weiss nach Hause trägt, kann man getrost in die Tonne kloppen.
Und hier noch …
der Irrtum des Jahres:
Zitat Adolf Sauerland, rund 1 Jahr nach der Loveparade:
„Ich bleibe so lange im Amt, bis man mir Fehler nachweist, die zu dieser Katastrophe geführt haben.“
Falsch, Herr Sauerland, vollkommen falsch.
Für den Fall, daß Sie sich nicht endlich !!! selbst besinnen, bleiben Sie gerade noch so lange im Amt, bis die Duisburger Sie in dem nun von ihnen selbst eingeleiteten Verfahren, frei und selbstbestimmt, abgewählt haben.
Und die Bürger werden darüber hinaus auch all jene nicht vergessen, von denen sie in einer verzweifelten Situation allein gelassen wurden und die sich mehr für ihren eigenen Machterhalt interessierten, als für das Wohlergehen der Stadt und ihrer Einwohner.