Vierhundertzwanzigtausendzweihundertsechzig Euro und fünfzehn Cent.
„Die Rechnung für das Loveparade-Gutachten wollte die Stadtspitze ursprünglich mit den übrig gebliebenen Mitteln aus der Soforthilfe für die Loveparade-Opfer begleichen.“
Vierhundertzwanzigtausendzweihundertsechzig Euro und fünfzehn Cent.
„Die Rechnung für das Loveparade-Gutachten wollte die Stadtspitze ursprünglich mit den übrig gebliebenen Mitteln aus der Soforthilfe für die Loveparade-Opfer begleichen.“
reicht es Ihnen jetzt vielleicht? Hier.
Wo sind Eure Löwenzähne ? Habt Ihr die Trillerpfeiffen verlegt?
Das auch noch …
und los geht sie, die überörtliche Berichterstattung… Hier.
Eine Anmerkung noch zur Einlassung von Frau Bas auf facebook:
„Da kann man nur noch fassungslos den Kopf schütteln.“
Werte Frau Bas,
Sie sind Bundestagsabgeordnete. Und es fällt Ihnen nach wie vor nicht mehr ein, als fassungslos den Kopf zu schütteln? Da ist alles, was Ihnen zu den Vorgängen in Ihrem Wahlkreis einfällt, das wiederholte fassungslose Kopfschütteln? Ist mir entgangen, daß Sie in den vergangenen Monaten einmal etwas Anderes getan haben?
Überlas ich irgendwo Ihre eindeutigen Stellungnahmen? Entging mir ihre scharfe Verurteilung dessen, was sich hier abspielt? Überhörte ich eine lautstarke Aufforderung auch an Ihre Partei, alles, aber auch alles zu tun, um weiteren Schaden von der Stadt – und der Demokratie abzuwenden? Habe ich einen offenen Brief übersehen, in dem zumindest Sie Ihre Wähler Ihres uneingeschränkten Beistandes in dem Kampf versicherten, den diese nun zusammen mit anderen Duisburgern allein deshalb zu leisten haben, weil ihre gewählten Vertreter auf ganzer Linie versagten?
Sie beklagen Politikverdrossenheit?
Da kann ich nicht einmal mehr den Kopf fassungslos schütteln. Da bleibt mir nur stilles Staunen.
Heute morgen erhielt ich ein mail, mit der dringende Bitte, hierzu etwas zu schreiben.
Diese Bitte war so eindringlich geäußert, daß ich sie nicht völlig unbeantwortet lassen will.
Was aber soll ich denn dazu schreiben? Es wäre an der Ministerpräsidentin diese Vorgänge zu bewerten – oder einmal zu erklären, warum sie es nicht tut.
Was soll ich zu all diesen Vorgängen in Duisburg schreiben, was ich nicht dutzendfach schon geschrieben hätte?
Immer wieder lese ich neu von der Scham, von der Sprach- und Fassungslosigkeit, die die Duisburger ergreift, angesichts dessen, was sich nun seit über einem Jahr in dieser Stadt, vor den Augen der gesamten Weltöffentlichkeit, abspielt. Ich lese vom Stillstand, von Lähmung, vom Chaos in der Verwaltung, lese, wie ein um die andere „gesellschaftlich relevante Gruppe“ offen davon spricht, daß von „geordnetem Verwaltunghandeln“ keine Rede mehr sein kann. Ich lese von der Behinderung von Vereinsleben, vom Ruinieren der Gebag, lese davon, mit welch maßloser Arroganz ( und Siegesgewissheit), gerade diejenigen, die verantwortlich zu machen sind, für das, was geschah und geschieht, den Bürgern dieser Stadt entgegentreten.
Ich lese von Willkürakten und Schikanen, ich sehe, wie man „die Daumenschrauben anzieht“, lese, mit welcher Chutzpe sich Greulich über einen Ratsbeschluss hinwegsetzt, das Tropenhaus schliesst.
Ich sehe Stadträte, die sich all das bieten lassen, die sich täglich neu, nicht nur von Sauerland und Consorten, einen Ring durch die Nase ziehen lassen, sondern auch von ihren eigenen Fraktionsspitzen – die offenbar seit über einem Jahr nichts Dringlicheres zu tun haben, als aus all diesen tragischen Ereignissen machtpolitisches Kapital zu schlagen und sich Posten, Pöstchen, Dienstwagen und allerlei Vergünstigungen zu sichern suchen.
Die Bürger?
Stehen vom ersten Tag an völlig allein auf weiter Flur. Verlassen von allen ihren gewählten politischen Vertretern, versuchen sie durch unermüdlichen Einsatz, sich mit einem langwierigen Abwahlverfahren aus dem Würgegriff zu befreien, der ihnen und der gesamten Stadt den Atem raubt und den Garaus zu machen droht.
All das habe ich kommentiert. Ich habe auch mehr als einmal darauf hingewiesen, daß es gemäß der Gemeindeordnung NRW sehr wohl möglich ist, unter bestimmten Voraussetzungen, einen Stadtrat zwangsweise aufzulösen.
Und ich habe die Frage gestellt, ob diese Voraussetzungen nicht allesamt und ausnahmslos gegeben sind.
Wie weit muss diese Stadt denn noch ruiniert, weltöffentlich blamiert werden, bevor die Ministerpräsidentin einschreitet?
Was soll ich noch schreiben, was ich nicht schon dutzende Male geschrieben hätte und sich in diesem Tagebuch nachlesen lässt?
Sie schreiben in den Kommentaren zu den jeweiligen Artikeln von Fassungslosigkeit, Scham, Sprachlosigkeit und dass, immer wenn Sie glaubten, schlimmer ginge es nimmer, Ihre Erwartungen doch noch übertroffen wurden, daß es immer weiter abwärts ginge.
Dazu kann ich Ihnen allerdings etwas schreiben, was ich noch nicht schrieb:
Es ist höchste Zeit, dass Sie Ihre Fassung wiedergewinnen, dass Sie aufhören sich fremdzuschämen, dass Sie Haltung annehmen, ihre Sprachlosigkeit überwinden und mit allem Nachdruck deutlich klar machen, daß Sie dieses Elend beendet wissen wollen. Denn eines wollen wir festhalten:
Stünden nur die Hälte derer, die bisher für die Abwahl unterschrieben haben, vor dem Rathaus, demonstrierten sie auf den Strassen Duisburgs öffentlich, was sie von dem ebenso würde- wie anstandslosen Gebahren ihrer politischen Vertretern halten, dann würde uns nicht nur das zeit- und geldraubende Abwahlverfahren erspart bleiben, sondern auch viele weitere Monate der öffentlichen Blamage und des willkürlichen und schikanösen Handelns, mit dem man sich mittlerweile ungeniert gegen die eigenen Bürger wendet. Monate, in denen ansonsten ungehindert weitere Fakten geschaffen werden, Fakten und Verträge, die uns allesamt teuer zu stehen kommen. Und wir können nur hoffen, daß nicht an einer der anderen „Baustellen“ wieder Menschen zu Schaden kommen.
Es sind schon viel zu viele Monate verstrichen. Und mit jedem einzelnen Tag ging und geht es weiter bergab, wurden und werden wir weiter finanziell verstrickt, versinken tiefer und tiefer im Sumpf.
Ein Sumpf, in dem schon so viele so tief stecken, dass Sie von Anfang an nicht darauf hoffen durften, daß Ihnen die von Ihnen gewählten Verteter beistehen würden. Da steht manch einem nicht nur das Wasser bis zum Hals…
Sie, die Duisburger, sind da ganz auf sich allein gestellt. Es ist einzig noch an Ihnen, das Blatt zu wenden.
Das eine tun – und das andere nicht lassen. Das ist es, was ich Ihnen heute noch raten kann.
Sie sollten in einer noch überwältigerenden Anzahl Unterschriften zur Einleitung des Abwahlverfahrens leisten. Und wenn ich „überwältigend“ schreibe, dann meine ich das auch. Das Beste wäre, zahlenmäßig selbst die Wahlbeteiligung der letzten Kommunalwahl noch zu übertreffen.
Ein Votum, das so eindeutig ist, dass man darüber in den Abendnachrichten berichtet.
Dass will ich sehen, ob man sich auch dann noch an Ämter klammert und sich noch offener gegen die Bürger stellt.
Und gleichzeitig sollten Sie selbst sichtbar werden. Demonstrieren. Muß ja nicht auf dem Burgplatz sein, dass wird man Ihnen eh nicht genehmigen. Sie können sich ja stattdessen mit Decken und Picknickkörben auf der Mercatorwiese vor dem SilberPalazzo treffen. Die Presse berichtet von überall …. Werden Sie sichtbar und machen Sie dabei was Schönes! Zeigen Sie in der Not Ihre Tugenden!
Lernen Sie sich kennen, Sie alle, die unterzeichnet haben. In fröhlicher Runde mitten in der Stadt. Feiern Sie die bisherigen Erfolge bei Käse und Wein. Backen Sie Kuchen ! Bringen Sie ihre Gitarre oder das Akkordeon mit. Oder die Mundharmonika. Und natürlich noch weitere Unterschriftenlisten…
Machen Sie endlich deutlich klar, dass es so nicht weiter gehen kann!
Sie haben all diese Rechte, für die Menschen andernorts auf der Welt gerade ihr Leben lassen.
Machen Sie endlich umfassend Gebrauch davon.
Lesenswertes. Gleich zweimal. Weil sowas auch von sowas kommt.
„Es fehlt die Bereitschaft (und der gemeinsame Wille), die richtigen Lehren zu ziehen.“
Mangelnde Bereitschaft? Ich glaube das nicht, sieht man sich all die „Drehtüren“ an, durch die hier ein jeder schreitet. Und wenn Merkel für Ackermann und seine Gäste ein Diner im Kanzleramt (auf unsere Pappe) gibt, dann kann von mangelnder Bereitschaft beim besten Willen nicht mehr die Rede sein. Ich nenne das Dienstbarkeit. Allerdings nicht dem Volke.
fängt gut an. Danke, Herr Patalong.
Um Unterzeichnung wird gebeten. Infos hier.
Moin. Presseschau.
Und noch ein Rückblick: Tagebucheintrag vom 11. September 2010.
Samstag, 11. September 2010, geschrieben von Mimi Müller
Ich bin gefragt worden, ob ich zu den Erstunterzeichner der Bürgerstiftungsinitiative etwas schreiben könne. Ja, kann ich. Aber damit wäre Ihnen nicht geholfen – wir alle müssen lernen, mit diesem Medium “internet” umzugehen. Mehr als bisher. Ich habe Ihnen ja bereits vorgemacht, wie das geht, das “Selbst-Herausfinden.” Nehmen Sie die Namen, kopieren Sie sie in eine Suchmaschine …
Die Netzwerke derer, um die es hier geht, sind auch so vielfältig und eng, daß Eine allein gar nicht Alle aufzeigen kann. Wir müssen uns genauso “vernetzen” und zusammenarbeiten, wie unsere Unverantwortlichen es schon lange tun. Wir werden zukünftig alle “ran” müssen, um uns dieser Hydra zu erwehren.
Sagen will ich Ihnen zumindest soviel: Nahezu alle Erstunterzeichner rekrutieren sich aus dem Kreise der Bürgerstiftung, sind entweder im Vorstand oder im Aufsichtsrat – die, die Sie darin nicht finden, soweit ich bisher sah sind das 2, – bei denen bliebe zu prüfen, ob sie Aktionäre der gAG Bürgerstiftung sind.
Wir befinden uns die ganze Zeit zwar nicht im Rats – aber in einer Art “Kreissaal” – quasi der Vorhof des Burgplatzes.
Ob die hier in Frage stehenden städtischen Töchter, Vereine oder Stiftungen – überall werden Sie feststellen, daß Sie auf die selben Leute treffen. Es dominieren Politik- und Wirtschaftsvertreter, die Interessenslagen sind politische und wirtschaftliche. Und insbesondere den seit geraumer Zeit wie Pilze aus dem Boden geschossenen Stiftungen kommt eine ganz besondere Bedeutung bei der Wahrnehmung politischer und wirtschaftlicher Interessen zu, auch wenn “sozial und caritativ” in Erscheinung treten. Dies ist aber ein Thema, das später zu erörtern sein wird. Einstweilen gilt es nur festzustellen, daß wir dieser Caritas, für die man sich gern auch noch feiern lässt, gar nicht bedürften, wenn unsere Steuergelder nicht ständig für unsinnige und kostspielige “Leuchtturmprojekte” wie Stuttgart 21 oder, hier in Duisburg, Küppersmühle ua. zum Fenster hinausgeworfen würden – und zwar gegen den erklärten Willen der Bürger. Allein die Gehälter der Versorgungsgeschäftsführungsposten (samt dazugehörigem Fuhrpark) der städtischen Töchter würden ausreichen, die ein oder andere Stiftung überflüssig zu machen. Und hätte der Herr Kulturdezernent darauf verzichtet, ausgerechnet die Bereiche, von der er vielleicht Ahnung gehabt haben mag, unter Schaffung weiterer Personalkosten in eine “Bildungsholding” “auszulagern” – hätten der Stadtbücherei vielleicht nicht sämtliche Mittel für Neuanschaffung gestrichen werden müssen. Herr Janssen mag leidenschaftlich kulturelle Neigungen haben, worin aber seine Qualifikation besteht, ausgerechnet in diesem Bereich so konzentriert tätig zu werden, vermag ich ohnehin nicht zu erkennen.
Aber über all das wird später zu reden sein. Im Augenblick gilt es wirklich nur, die Handlungstrukturen und Netzwerke zu erkennen – und für Alle sichtbar zu machen.
Auch in Duisburg. Hier ein „Erfahrungsbericht“ – einer, von vielen. Vielleicht möchte der „Stattrat“ sich ja zukünftig mal kundig machen. Beim „Berufsschulzentrum Neudorf“ hat er das ja – trotz aller Warnungen – versäumt. Und nicht nur das …
Ihnen ist schon klar, dass Sie auch jetzt wieder pennen?
Sie hucken da monatelang in Arbeitskreisen, warnen nicht deutlich genug, stehen nicht auf, informieren nicht die Öffentlichkeit und nehmen dieses gefährliche „Haltestellenprovisorium“ dort hin.
Ich hoffe, die Unfallkasse sieht sich diese Ideen ( von Planung kann kein Mensch mehr ernsthaft sprechen) ganz genau an – und stoppt das. Es wäre Ihre Aufgabe gewesen, das zu tun.
Sagen Sie hinterher nicht, Sie hätten wieder etwas nicht gewusst, oder man habe die Schülerzahlen zu Marketingzwecken hochgerechnet, intern aber die Schulschwänzer mit einkalkuliert…